Produktdetails
- Stürtz Regio
- Verlag: Stürtz
- Seitenzahl: 69
- Deutsch
- Abmessung: 240mm
- Gewicht: 278g
- ISBN-13: 9783800313815
- ISBN-10: 3800313812
- Artikelnr.: 07441722
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 22.05.1997Deutschland
"Usedom" von Bernd Wurlitzer. Goldstadtverlag, Pforzheim 1996. 254 Seiten. 186 Farbfotos, 73 Schwarzweißabbildungen und 14 Karten. Broschiert, 29,80 Mark. ISBN 3-89550-327-4.
Mit dem Wiederaufstieg der Ostsee und der Ostseebäder zu einem gesamtdeutschen und europäischen Reiseziel ist ein Büchersegen auf die Leser herabgekommen, der die Auswahl geeigneter Reiseliteratur schwermacht. Das gilt besonders für die zweitgrößte deutsche Insel Usedom, die mit besonders beliebten Seebädern und Sandstränden aufwartet. In der Rangliste der Usedom-Literatur steht Bernd Wurlitzers Buch im guten Mittelfeld. Es könnte ganz vorne rangieren, wenn nur der Inhalt zählte. Wurlitzer läßt keine Fragen offen. Auf vielfältige Weise umkreist und durchquert er die Insel. Wanderwege und Autotouren gehören ebenso dazu wie die Besichtigung naher Städte und Sehenswürdigkeiten. Streifzüge in die Historie der Orte sind obligatorisch, und gutes Kartenmaterial ist auch vorhanden. An einigen Stellen ist des Autors Brille rosarot. Die alte Hansestadt Stettin (polnisch: Szczecin) erstrahlt in seiner Beschreibung im Vorkriegsglanz. Dem ist leider nicht so. Die wenigen Überbleibsel, die den deutschen Wahn und die sozialistische Tristesse überstanden haben, können das deprimierende Bild, das die Stadt heute dem Besucher präsentiert, nicht wettmachen. Der dichte und informative Text wird mit meist briefmarkengroßen Bildchen und willkürlichen Randbemerkungen traktiert. Das "Farbleitsystem", das ein gutes Inhaltsverzeichnis niemals ersetzen kann, ist wohl ein Tribut an den modischen Geschmack der Verlage. Warum eine Buchseite heutzutage unbedingt die Ästhetik eines Computerbildschirms haben muß, ist ein wohlgehütetes Geheimnis. So bleibt es beim reichhaltigen Text, den man all jenen empfehlen kann, die in diesem Sommer ein Stückchen Ostseeküste wiederentdecken wollen. (sti)
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
"Usedom" von Bernd Wurlitzer. Goldstadtverlag, Pforzheim 1996. 254 Seiten. 186 Farbfotos, 73 Schwarzweißabbildungen und 14 Karten. Broschiert, 29,80 Mark. ISBN 3-89550-327-4.
Mit dem Wiederaufstieg der Ostsee und der Ostseebäder zu einem gesamtdeutschen und europäischen Reiseziel ist ein Büchersegen auf die Leser herabgekommen, der die Auswahl geeigneter Reiseliteratur schwermacht. Das gilt besonders für die zweitgrößte deutsche Insel Usedom, die mit besonders beliebten Seebädern und Sandstränden aufwartet. In der Rangliste der Usedom-Literatur steht Bernd Wurlitzers Buch im guten Mittelfeld. Es könnte ganz vorne rangieren, wenn nur der Inhalt zählte. Wurlitzer läßt keine Fragen offen. Auf vielfältige Weise umkreist und durchquert er die Insel. Wanderwege und Autotouren gehören ebenso dazu wie die Besichtigung naher Städte und Sehenswürdigkeiten. Streifzüge in die Historie der Orte sind obligatorisch, und gutes Kartenmaterial ist auch vorhanden. An einigen Stellen ist des Autors Brille rosarot. Die alte Hansestadt Stettin (polnisch: Szczecin) erstrahlt in seiner Beschreibung im Vorkriegsglanz. Dem ist leider nicht so. Die wenigen Überbleibsel, die den deutschen Wahn und die sozialistische Tristesse überstanden haben, können das deprimierende Bild, das die Stadt heute dem Besucher präsentiert, nicht wettmachen. Der dichte und informative Text wird mit meist briefmarkengroßen Bildchen und willkürlichen Randbemerkungen traktiert. Das "Farbleitsystem", das ein gutes Inhaltsverzeichnis niemals ersetzen kann, ist wohl ein Tribut an den modischen Geschmack der Verlage. Warum eine Buchseite heutzutage unbedingt die Ästhetik eines Computerbildschirms haben muß, ist ein wohlgehütetes Geheimnis. So bleibt es beim reichhaltigen Text, den man all jenen empfehlen kann, die in diesem Sommer ein Stückchen Ostseeküste wiederentdecken wollen. (sti)
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