Dystrophie vom Feinsten
Utopia - Weiße Sonne ist düster, spannend und nichts für Zartbesaitete, es ist der 1. Band einer Dilogie von Kerstin Imreck eine Dystrophie vom Feinsten.
Nach dem 3. Weltkrieg ist die Erde bis auf wenige Orte verseucht. Nur wenige Gebiete der Erde sind nach dem Atomkrieg
noch bewohnbar. Es herrscht Diktatur. Global Save, eine Organisation unterdrückt gnadenlos die…mehrDystrophie vom Feinsten
Utopia - Weiße Sonne ist düster, spannend und nichts für Zartbesaitete, es ist der 1. Band einer Dilogie von Kerstin Imreck eine Dystrophie vom Feinsten.
Nach dem 3. Weltkrieg ist die Erde bis auf wenige Orte verseucht. Nur wenige Gebiete der Erde sind nach dem Atomkrieg noch bewohnbar. Es herrscht Diktatur. Global Save, eine Organisation unterdrückt gnadenlos die Menschheit und kontrolliert alle über implantierte Chips. Eine Rebellengruppe widersetzt sich. Sie wollen das gnadenlose Regime des unmenschlichen Herrschers beenden.
Ein Mann erwacht im Jahr 2165 in einer zerstörten Tankstelle in einer vollkommen verwüsteten Welt. Er heißt Damian und ist verletzt und schwach und ohne irgendeine Erinnerung. Der Leser begleitet ihn durch eine apokalyptisch anmutende Welt auf die Suche nach seiner eigenen Identität. Endlich stößt er auf andere Menschen - eine Gruppe Rebellen, doch von denen wird er gefangen genommen. Sie halten ihn für einen Verräter, von ihnen wird er gefoltert und gedemütigt. Trotzdem kommt er ab jetzt langsam auf die Spur seiner Vergangenheit. Jane macht den Anschein, dass sie etwas mit Damian verbindet. Alle wollen dafür sorgen, dass Damian seine Erinnerungen wiederfindet. Sie sind der Meinung, dass sich in seinem Gedächtnis die Lösung für ihre Befreiung aus der Unterdrückung finden lässt.
Der Schreibstil der Autorin ist sehr detailreich und flüssig zu lesen. Die Dialoge und Protagonisten sind mit viel Herzblut und Feingefühl ausgearbeitet, jeder hat seinen eigenen Charakter.
Die Rebellen kommen zu Anfang nicht sympathisch rüber. Tarzan, Bonnie und Bullet sind voller Hass und brutal. Außer Damian hat man als Leser keinen Sympathieträger. Im Laufe der Geschichte - wenn man beide Seiten kennen und verstehen lernt - ändert sich das.
Die Autorin schafft es, den Spannungsbogen von Anfang bis Ende aufrecht zu erhalten. Die Ausdrucksweise ist passend zur Handlung ziemlich rau. Wir erleben Brutalität und Wut, Tod und Trauer, aber ebenso Liebe und Zuneigung.
Der entscheidende Kampf kommt am Ende mit einer überraschenden Wendung, die neugierig auf die Fortsetzung macht.
Als Bonus ist eine Kurzgeschichte am Ende des Buches: wie Nathan und Sam sich kennenlernten. Großartig geschrieben.
Eine Warnung sei ausgesprochen: das Buch schreckt nicht davor zurück Gewalt in den verschiedensten Ausprägungen wirklich lebendig zu beschreiben. Wer mit Gewalt oder Sex (gelegentlich zwischen Männern) nicht zurechtkommt, sollte das Buch lieber liegen lassen.
Wer spannende dunkle Dystrophien mit unerwarteten Wendungen, aber auch Liebe sucht und nicht vor furchtbaren Zukunftsversionen mit Brutalität und Diversität zurückschreckt, der wird mit diesem Roman seine Freude haben.
Das Cover sehr ansprechend und macht neugierig auf den Inhalt.
Die Illustrationen von Kerstin Imrek sind so ansprechend und hochwertig wie die Geschichte selbst. So findet der Leser auf den letzten Seiten Illustrationen einiger Protagonisten wieder, die Kerstin Imrek selbst gezeichnet hat.
Ein sehr gelungenes Buch. Ich bin gespannt auf den 2. Teil und vergebe wohlverdiente 5 Sterne und eine klare Kauf- und Leseempfehlung.