Mit dem Roman Unentschlossen machte sich Benjamin Kunkel auch in Deutschland einen Namen. Parallel zu seinem erzählerischen Werk verfasst Kunkel Essays für Magazine wie n+1, The Jacobin und The London Review of Books. Dieser Band versammelt seine wichtigsten Aufsätze über Autoren wie Fredric Jameson, David Graeber und Slavoj Zizek. Daraus ergibt sich nicht nur ein Panorama linken Denkens: Indem Kunkel das Gelesene mit eigenen Erfahrungen verknüpft, reflektiert er zugleich darüber, was es heißt, in neoliberalen Zeiten erwachsen geworden zu sein. Seine Jugend, so Kunkel, habe er großenteils während des Endes der Geschichte verbracht - das nun selbst an sein Ende zu kommen scheint.
Perlentaucher-Notiz zur TAZ-Rezension
Kurz und bündig fällt Robert Misiks Besprechung dieser "Sammlung von wirklich klugen Essays" aus der Feder Benjamin Kunkels aus, den der Kritiker für einen der momentan klügsten Köpfe der linksintellektuellen Fraktion hält. Kunkels Texte über die Theorien anderer Autoren - von Fredric Jameson über David Harvey bis zu Slavoj Žižek - sind allesamt lesenswert und ertragreich, meint Misik, der sich zudem noch darüber freut, dass Kunkels hervorragende Kritik an Thomas Pikettys "Kapital", anders als in der Originalausgabe, ihren Weg in die deutsche Ausgabe gefunden hat. Alle Texte kreisen dabei von einer dem Keynesianismus gegenüber zwar respektvollen, aber skeptischen Position aus um die Frage nach gesellschaftlicher Stabilität im Kapitalismus und der Möglichkeit von Gerechtigkeitszuwachs, erklärt Misik und spricht eine allerwärmste Leseempfehlung aus.
© Perlentaucher Medien GmbH
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»Kunkels Buch ist eine Einführung in die Ideen zeitgenössischer linker Denker - ... Kunkel zeigt, wo sich die Theorien dieser Wissenschaftler berühren.« Jenny Friedrich-Freska DIE ZEIT 20150212