Seit etwa 1960 traten weltweit Architekten in Erscheinung, die mit utopischen Entwürfen die radikale Vorstellung einer technologisch bestimmten Zukunft entwarfen. Die Entwürfe der Utopisten entsprangen insgesamt einem Zukunftsoptimismus, der sich auf die Gestaltung der Umwelt durch eine Ideologie der Technik berief. Dieses Buch versucht, den utopischen Architekturentwurf der 1960er Jahre in seiner ganzen Breite vorzustellen. Der Überblick behandelt alle wesentlichen Personen und Gruppen in den USA, Japan und Europa. Zu großer Popularität gelangte die englische Gruppe Archigram, deren technische Utopien einflussreich auf viele progressive Architekten wirkten und die selbst unter dem Einfluss des Amerikaners R. B. Fuller stand. In Japan waren die Metabolisten bedeutende Utopisten, in Österreich gab es in Wien und Graz eine auffallende Häufung von Aktivitäten im Bereich der utopisch-visionären Architektur. Utopische Städtebauentwürfe kamen ebenfalls aus Frankreich und Deutschland, während die Projekte der italienischen Gruppen Superstudio und Archizoom der späten sechziger Jahre bereits eine technologiekritische Position bezogen.