Rezension / Literaturbericht aus dem Jahr 2015 im Fachbereich Soziologie - Familie, Frauen, Männer, Sexualität, Geschlechter, Note: 1,7, Eberhard-Karls-Universität Tübingen (Institut der Soziologie), Veranstaltung: Seminar angewandte Soziologie, Sprache: Deutsch, Abstract: Johanna Possinger untersucht in ihrer 2013 veröffentlichten Dissertation "Vaterschaft im Spannungsfeld von Erwerbs- und Familienleben - "neuen Vätern auf der Spur" die Gründe für den Widerspruch zwischen Wunsch und Wirklichkeit gelebter Vaterschaft. In ihrer qualitativen Studie beleuchtet Possinger aus einer mikrosoziologischen Perspektive heraus, wie sich Väter an der Fürsorgearbeit ihrer Kinder beteiligen und wie sie die Verpflichtungsbalance zwischen Beruf und Familie organisieren und hierbei auftretende Hindernisse bewältigen.In der vorliegenden Rezension wird Johanna Possingers Studie beschrieben, nach positiven und negativen Aspekten analysiert und ihre wissenschaftlichen Erkenntnisse im aktuellen Forschungsstand eingeordnet und bewertet.Väter wollen mehr sein als nur die finanziellen Ernährer ihrer Familie und Verantwortung bei den direkten Sorgearbeiten ihrer Kinder übernehmen. Dieser gesellschaftliche Wandlungsprozess führt vermehrt auch bei Vätern zu einem Vereinbarkeitsdilemma zwischen Beruf und Familie. Als positiver Anreiz zur beidseitigen Beteiligung der Eltern an der Sorgearbeit ihrer Kinder wurde 2007 das Elterngeld mit den Partnermonaten eingeführt. Elterngelt- und Zeit steht allen zu, die sich in einem Arbeitsverhältnis befinden und kann bis zu vierzehn Monate in Anspruch genommen werden. Im Laufe der Jahre stieg die der Anteil der Väter, die sich familienbedingt eine Auszeit von der Erwerbsarbeit genommen haben. Das Erziehungsgeld, welches 2007 durch das Elterngeld abgelöst wurde, nahmen 2006 lediglich etwa 3 Prozent Väter in Anspruch, während 2007 der Anteil bereits auf 15 Prozent gestiegen ist. Bei den 2011 geborenen Kindern betrug die Väterbeteiligung beim Elterngeld schon 27,3 Prozent, während jedoch bei den Müttern der Anteil bei 95 Prozent lag. Trotz dieser positiven Zahlen zeigt sich bei genauerer Betrachtung, dass die Dauer der Inanspruchnahme relativ gering ausfällt, da 77 Prozent dieser Väter lediglich für maximal zwei Monate Elterngeld in Anspruch genommen haben.
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