Der Don - die Wiege RusslandsGroßer ARD-Zweiteiler an den Weihnachtstagen 2008
Der erfahrene Russlandkenner und ehemalige Moskau-Korrespondent der ARD, Fritz Pleitgen, hat sich einen jahrzehntelangen Wunsch erfüllt: eine Reise zum Don. Das Ergebnis: eine spannende Reportage über die einzigartige Natur, die Menschen am Fluss, die russische Geschichte und die Spuren des Don in der russischen Kultur.
Der Don, Russlands berühmter Fluss, von den Russen zärtlich »Väterchen Don« genannt, entspringt im Gouvernement Tula. Seit jeher verbinden die Russen mit dem Don Kampf und Freiheitsdrang. Kosaken siedelten hier und vertrieben die Tataren. Abtrünnige und Aufrührer machten seine Ufer unsicher. Und am Don leisteten Soldaten der Roten Armee erbitterten Widerstand gegen die deutsche Wehrmacht.
In der russischen Literatur spielt der Don bis in die Gegenwart hinein eine bedeutende Rolle - bei Leo Tolstoi und Michail Scholochow, Alexander Solschenizyn, Ossip Mandelstam, Anton Tschechow und Viktor Jerofejew.
Fritz Pleitgen, der viele Jahre lang Russland-Korrespondent der ARD war, ist seit langem von diesem Fluss, dem Schicksal der Menschen und der Literatur über den Don fasziniert. Nun hat er den Verlauf des Flusses zusammen mit der Slavistin Tina Bauermeister von der Quelle bis zur Mündung bereist. Eine Zeitreise durch das alte und neue Russland, durch die russische Provinz, weit weg von den Metropolen Moskau und St. Petersburg. Dabei ist er Menschen begegnet, die die Zeit des Umbruchs nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion auf ihre Weise meistern: Donkosaken, junge Geschäftsleute, orthodoxe Priester, Pferdezüchter, Kriegsveteranen und viele andere.
Der erfahrene Russlandkenner und ehemalige Moskau-Korrespondent der ARD, Fritz Pleitgen, hat sich einen jahrzehntelangen Wunsch erfüllt: eine Reise zum Don. Das Ergebnis: eine spannende Reportage über die einzigartige Natur, die Menschen am Fluss, die russische Geschichte und die Spuren des Don in der russischen Kultur.
Der Don, Russlands berühmter Fluss, von den Russen zärtlich »Väterchen Don« genannt, entspringt im Gouvernement Tula. Seit jeher verbinden die Russen mit dem Don Kampf und Freiheitsdrang. Kosaken siedelten hier und vertrieben die Tataren. Abtrünnige und Aufrührer machten seine Ufer unsicher. Und am Don leisteten Soldaten der Roten Armee erbitterten Widerstand gegen die deutsche Wehrmacht.
In der russischen Literatur spielt der Don bis in die Gegenwart hinein eine bedeutende Rolle - bei Leo Tolstoi und Michail Scholochow, Alexander Solschenizyn, Ossip Mandelstam, Anton Tschechow und Viktor Jerofejew.
Fritz Pleitgen, der viele Jahre lang Russland-Korrespondent der ARD war, ist seit langem von diesem Fluss, dem Schicksal der Menschen und der Literatur über den Don fasziniert. Nun hat er den Verlauf des Flusses zusammen mit der Slavistin Tina Bauermeister von der Quelle bis zur Mündung bereist. Eine Zeitreise durch das alte und neue Russland, durch die russische Provinz, weit weg von den Metropolen Moskau und St. Petersburg. Dabei ist er Menschen begegnet, die die Zeit des Umbruchs nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion auf ihre Weise meistern: Donkosaken, junge Geschäftsleute, orthodoxe Priester, Pferdezüchter, Kriegsveteranen und viele andere.
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 06.08.2009In Ehren ergraut am Don
Wie andere in Ehren ergraute ARD-Granden geht der emeritierte WDR-Intendant Fritz Pleitgen von Zeit zu Zeit mit einem Kamerateam auf Reisen. Vorzugsweise zieht es den ehemaligen Moskau-Korrespondenten gen Osten, so auch für einen Fernsehmehrteiler an die Ufer des russischen Schicksalsflusses Don, an dem die Kosaken einst die Tataren vertrieben und die Rote Armee den Deutschen Widerstand leistete. Während das Fernsehen vergänglich ist, bleibt das Begleitbuch erhalten. Darin plaudert Pleitgen mit Literaturwissenschaftlern über Tolstoi, mit Mönchen über wundertätige Madonnen, mit "den einfachen Menschen" darüber, wohin Russland wohl steuert in diesen Tagen. Und mit allen darüber, welche Rolle der Don in ihrem Leben spielt. Der sonore Sound des öffentlich-rechtlichen Reportagewesens brummt durch jede Zeile. Pleitgen, entspannt und bis zur Behäbigkeit gelassen, ist ein gewissenhafter Reisechronist. Ein Reporter, der große Worte meidet und Erkenntnis lieber im Alltäglichen, zuweilen auch im Banalen sucht. Seine dezente, menschenfreundliche Ironie trägt den Leser auch über manch lange Dialogpassage und langatmige Schilderung von Tischszenen und Trinksprüchen hinweg. Sie ist ohnehin nicht die schlechteste Haltung, um sich den Menschen am Don zu nähern, die sich in den schwierigen wirtschaftlichen Verhältnissen zu stoischer Genügsamkeit erzogen haben. "Hier ist der Fluss, hier sind die Wälder, hier gibt es Pilze. Was soll ich da noch verreisen?", fragt ein Eisangler auf dem zugefrorenen Fluss. Ein bisschen von dieser Schicksalsergebenheit sollte sich auch der Leser zu eigen machen. Dann wird er Pleitgens 366 Seiten langen ruhigen Fluss mit Genuss entlangtreiben. Spannung kommt nicht auf. Aber Entspannung.
taro
"Väterchen Don - Der Fluss der Kosaken" von Fritz Pleitgen. Kiepenheuer & Witsch, Köln 2008, 366 Seiten. Gebunden, 19,95 Euro.
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
Wie andere in Ehren ergraute ARD-Granden geht der emeritierte WDR-Intendant Fritz Pleitgen von Zeit zu Zeit mit einem Kamerateam auf Reisen. Vorzugsweise zieht es den ehemaligen Moskau-Korrespondenten gen Osten, so auch für einen Fernsehmehrteiler an die Ufer des russischen Schicksalsflusses Don, an dem die Kosaken einst die Tataren vertrieben und die Rote Armee den Deutschen Widerstand leistete. Während das Fernsehen vergänglich ist, bleibt das Begleitbuch erhalten. Darin plaudert Pleitgen mit Literaturwissenschaftlern über Tolstoi, mit Mönchen über wundertätige Madonnen, mit "den einfachen Menschen" darüber, wohin Russland wohl steuert in diesen Tagen. Und mit allen darüber, welche Rolle der Don in ihrem Leben spielt. Der sonore Sound des öffentlich-rechtlichen Reportagewesens brummt durch jede Zeile. Pleitgen, entspannt und bis zur Behäbigkeit gelassen, ist ein gewissenhafter Reisechronist. Ein Reporter, der große Worte meidet und Erkenntnis lieber im Alltäglichen, zuweilen auch im Banalen sucht. Seine dezente, menschenfreundliche Ironie trägt den Leser auch über manch lange Dialogpassage und langatmige Schilderung von Tischszenen und Trinksprüchen hinweg. Sie ist ohnehin nicht die schlechteste Haltung, um sich den Menschen am Don zu nähern, die sich in den schwierigen wirtschaftlichen Verhältnissen zu stoischer Genügsamkeit erzogen haben. "Hier ist der Fluss, hier sind die Wälder, hier gibt es Pilze. Was soll ich da noch verreisen?", fragt ein Eisangler auf dem zugefrorenen Fluss. Ein bisschen von dieser Schicksalsergebenheit sollte sich auch der Leser zu eigen machen. Dann wird er Pleitgens 366 Seiten langen ruhigen Fluss mit Genuss entlangtreiben. Spannung kommt nicht auf. Aber Entspannung.
taro
"Väterchen Don - Der Fluss der Kosaken" von Fritz Pleitgen. Kiepenheuer & Witsch, Köln 2008, 366 Seiten. Gebunden, 19,95 Euro.
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
Perlentaucher-Notiz zur ZEIT-Rezension
Gut unterhalten fühlte sich Rezensent Christian Schmidt-Häuser von diesem Russland-Buch des ehemaligen Moskau-Korrespondenten, wenngleich er ein wenig den Personenkult um Fritz Pleitgen kritisiert, der dazu führte, dass dessen Name größer als der des Buchtitels geschrieben sei. Insgesamt hat das Buch über das heutige Russland dann aber alles, was ein solches Buch aus seiner Sicht braucht: Sättigung mit politischem und literarischem Hintergrundwissen, reich fließende Zitate und ein Sinn fürs Anekdotische. Am stärksten bewegen den Rezensenten Schilderungen der deutsch-russischen Geschichte, besonders des letzten Krieges und seiner von der Wehrmacht begangenen Gräuel. Aber auch die Welt der ehemaligen Klöster und heutigen Luxushotels findet Schmidt-Häuser hoch informativ, auch weil es teilweise Welten sind, die man sich hierzulande kaum noch vorstellen kann.
© Perlentaucher Medien GmbH
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»In eine hierzulande kaum noch vorstellbare Welt führen Fritz Pleitgens Besuche (...).« Christian Schmidt-Häuer Die Zeit