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Armut hat viele Gesichter, und ebenso tritt Mobilität in vielen Gestalten auf - von gesellschaftlich hoch geschätzten bis hin zu kriminalisierten. Als besonders problematisch galten in Europa spätestens seit dem ausgehenden Mittelalter soziale Gruppen, in denen sich Armut mit Mobilität verband: Menschen, die mittellos über die Straßen, von Haus zu Haus, von Ort zu Ort wanderten und sich ihren Lebensunterhalt durch das Bitten um milde Gaben zu sichern versuchten. Obwohl in der Historiographie vorrangig mit der Frühen Neuzeit assoziiert, verschwanden das Betteln und Vagabundieren an der Schwelle…mehr

Produktbeschreibung
Armut hat viele Gesichter, und ebenso tritt Mobilität in vielen Gestalten auf - von gesellschaftlich hoch geschätzten bis hin zu kriminalisierten. Als besonders problematisch galten in Europa spätestens seit dem ausgehenden Mittelalter soziale Gruppen, in denen sich Armut mit Mobilität verband: Menschen, die mittellos über die Straßen, von Haus zu Haus, von Ort zu Ort wanderten und sich ihren Lebensunterhalt durch das Bitten um milde Gaben zu sichern versuchten. Obwohl in der Historiographie vorrangig mit der Frühen Neuzeit assoziiert, verschwanden das Betteln und Vagabundieren an der Schwelle zur Moderne keineswegs. Vielmehr erlebten diese Armutsphänomene während der krisenanfälligen Industrialisierung immer neue Konjunkturen. Sie provozierten harte Repressionsmaßnahmen, übten aber zugleich eine merkwürdige Faszinationskraft aus als Verkörperung einer radikalen Unangepasstheit an die Normen der sesshaften Arbeitsgesellschaft. Dieses Buch rekonstruiert die Geschichte des Bettels und der Vagabondage im Deutschland des 19. und frühen 20. Jahrhunderts sowohl auf der Mikroebene alltäglicher Erfahrungen (mit einem geographischen Fokus auf die preußische Rheinprovinz) als auch auf der Makroebene gesellschaftlicher Reformdebatten. Es zeigt, dass die "Randgruppe" der Almosenbitter und mittellosen Wanderer von weit mehr als randständiger Bedeutung war: Die Auseinandersetzungen mit ihr begleiteten und prägten die Anfänge moderner Sozialpolitik wie ein unentrinnbarer dunkler Schatten.
Autorenporträt
Dr. Beate Althammer hat Geschichte an der Universität Zürich studiert, sie promovierte und habilitierte an der Universität Trier. Beate Althammer war als Dokumentarin und Archivarin in Zürich und Köln tätig, war wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Universität Trier, Forschungsstipendiatin am Deutschen Historischen Institut London und seit 2015 Lehrbeauftragte an der Universität Lüneburg. 2017/2018 ist sie Fellow am Internationalen Geisteswissenschaftlichen Kolleg "Work and Human Lifecycle in Global History" an der Humboldt-Universität Berlin.