Studienarbeit aus dem Jahr 2021 im Fachbereich Pädagogik - Berufsbildung, Weiterbildung, Note: 1, Leuphana Universität Lüneburg, Sprache: Deutsch, Abstract: Der technologische und soziale Wandel haben das Verständnis darüber, wo und wann Lernen stattfindet, grundlegend verändert. Das Konzept des lebenslangen Lernens stellt eine Neubewertung des Terminus dar und umfasst jegliches Lernen, während des gesamten Lebens, welches kontinuierlich oder in regelmäßigen Abständen stattfinden kann. Damit wird der Blick ausgeweitet und nicht mehr nur auf das Lernen in formalen Kontexten gerichtet, sondern um nichtformales und informelles Lernen erweitert. Bildungspolitisch gewinnt das Lernen außerhalb formaler Qualifizierungs- und Bildungsprozesse zunehmend an Bedeutung. Im Vordergrund des Interesses stehen somit die Ergebnisse von Lernen, die sich aus einer Vielzahl möglicher Aneignungswege ergeben. Laut dem Memorandum über lebenslanges Lernen der Europäischen Kommission (2000), soll lebenslanges Lernen zu einem Grundprinzip werden, an dem sich Angebot und Nachfrage in sämtlichen Lernkontexten ausrichten. Ziel dieser Vision ist vor allem die Schaffung von Chancengleichheit für alle in Europa lebenden Menschen über die Förderung einer aktiven Staatsbürgerschaft und die Förderung der Beschäftigungsfähigkeit. Vor diesem Hintergrund steigt die Bedeutung der Validierung nicht formalen und informellen Lernens. Im Jahr 2012 haben sich die Mitgliedsstaaten der Europäischen Union zum Ziel gesetzt, bis 2018 nationale Systeme einzuführen, die die Anerkennung nichtformalen und informellen Lernens durch eine zuständige Stelle ermöglichen sollen. In einigen Mitgliedsstaaten besteht seit vielen Jahren bereits die Möglichkeit, Berufserfahrungen durch eine Validierung zertifiziert zu bekommen und damit einen Zugang zu qualifizierten Tätigkeiten auf dem Arbeitsmarkt zu erlangen. Auch in Deutschland erfährt die Forderung breite Zustimmung, jedoch besteht an wenigen Stellen bislang Verbindlichkeit, tatsächlich erleichterte Zugänge in Bildung und Arbeit zu ermöglichen. Mit der Diskrepanz zwischen der Entwicklung der Anerkennung nichtformaler und informeller Kompetenzen in Deutschland und in anderen Mitgliedsstaaten setzt sich diese Arbeit auseinander, indem sie folgende Fragestellung zu beantworten versucht: Welche Bedeutung hat die Anrechnung und Anerkennung nichtformal und informell erworbener Kompetenzen für die berufliche Bildung in Deutschland und was können wir von europäischen Nachbarstaaten lernen?
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