Die Energiewirtschaft steht vor enormen Herausforderungen. Die EU-Klimaziele und Regulierungsvorgaben, der Atomausstieg und vor allem die erneuerbaren Energien erschweren zunehmend das Tagesgeschäft der Energieversorger. Zur Bewältigung dieser Herausforderungen eignen sich insbesondere Value Management-Konzepte. Angesichts der breiten Diversifizierung im Energiesektor wird somit ein Modell benötigt, welches den Erfolg direkt und relativ unkompliziert auf Ebene der Segmente und Geschäftsbereiche quantifizierbar macht. Besonders kritisch ist hierbei, dass, obwohl Renditen meist auf allen Unternehmensebenen erfasst werden, Renditeanforderungen bzw. Hurdle Rates oftmals über viele Unternehmensbereiche ident sind. Dies kann schwerwiegende Kapitalfehlleitungen zur Folge haben und ist keineswegs im Sinne einer nachhaltigen Versorgungssicherheit. Demzufolge ist die Bestimmung risikoadäquater Kapitalkosten für einzelne, operativ abgrenzbare Einheiten essentiell. Die zentrale Zielsetzung dieser Arbeit liegt deshalb in der Untersuchung verschiedener Ansätze zur Bestimmung divisionaler Kapitalkosten. Zudem wurde der Implementierungsgrad derartiger Konzepte in der Branche empirisch erhoben.