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When the great fi lmmaker Carlos Saura was a young man, he desired to create a book about his native Spain that would transgress the propaganda imagery of the Franco regime. He strove to depict his country as seen through his camera when he set out on a journey through Andalusia and central Spain in his Fiat 600 in the late 1950s. The trip left a deep impression on his fi rst documentary fi lm, "Cuenca" (1958). Since his youth Saura has been fascinated not only by the process of photographing but also by its technology, as demonstrated by his museum-quality collection of hundreds of historical…mehr

Produktbeschreibung
When the great fi lmmaker Carlos Saura was a young man, he
desired to create a book about his native Spain that would
transgress the propaganda imagery of the Franco regime. He
strove to depict his country as seen through his camera when
he set out on a journey through Andalusia and central Spain
in his Fiat 600 in the late 1950s. The trip left a deep impression
on his fi rst documentary fi lm, "Cuenca" (1958). Since his youth Saura has been fascinated not only by the process of
photographing but also by its technology, as demonstrated by his museum-quality collection of hundreds of historical and self-made cameras. Torn between the two media at the
beginning of his career, Saura eventually chose to become a
filmmaker but has continued to take photographs.
España años 50 offers a comprehensive insight into Saura's
photography with a focus on his black-and-white work of the
1950s: compelling images of landscapes, villages, bullfi ghts
and people of another era. Photographs of Saura's diploma
film project, "La Tarde de Domingo" (1957), are also present in the book, making it the defi nitive representation of his
photographic oeuvre.
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Autorenporträt
Carlos Saura, born in Huesca in 1932, is one of the most important European filmmakers. His more than forty films include "Los Golfos" (1959), "La Caza" (1965), "Peppermint Frappé" (1967), his Flamenco Trilogy comprising the films "Bodas de Sangre" (1981), "Carmen" (1983) and "El amor brujo" (1986), as well as the dance documentaries "Flamenco" (1995) and "Tango" (1998).
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 01.12.2016

Fotografieren, was nicht gesagt werden darf

Fotografie und Film sind enge Verwandte, und es ist kein Wunder, dass die Geschichte dieser Medien etliche Beispiele kennt, in denen es jemand auf beiden Feldern zur Meisterschaft gebracht hat. Carlos Saura etwa, der wohl größte spanische Filmregisseur des vorigen Jahrhunderts, hat seine Karriere als Fotograf begonnen. Mit Aplomb: Er war erst neunzehn, als ihm 1951 die Royal Photographic Society in Madrid eine Ausstellung widmete, eine Anstellung als offizieller Fotograf der Musik- und Tanz-Festivals von Granada und Santander schloss sich an, bald folgten Aufträge selbst von "Paris Match", und noch in den Fünfzigern begann er an einem Fotoband über Kastilien und Andalusien zu arbeiten. Dann aber entdeckte er den Film, und seine Abzüge verschwanden im Archiv. Vor fünfzehn Jahren zeigte er etliche dieser Bilder in München und war noch immer wie benommen von den Arbeiten, einem Schatz aus seiner Vergangenheit, wie er erzählte, der zum nicht geringen Teil aus seiner Erinnerung verschwunden war. "Wir wollten über unser Land sprechen, über das, was uns störte - aber es war nicht möglich", sagte er damals über das Leben in der Franco-Diktatur. Seine Bilder wurden ihm zum Ersatz. Stille Beobachtungen, hinter denen sich keinesfalls die Suche nach dem Idyll verbirgt, sondern oft scharfe Kritik gegenüber dem repressiven Apparat der militärischen und der klerikalen Führung. Spanien war ein Land, sagte Saura damals, "mit mittelalterlichen Anklängen, Hunger und Dunkelheit", ein Land erzwungener Rückständigkeit. Man muss ihn das sagen hören, während man seinen Bildband "Vanished Spain" betrachtet, in dem sich sein Projekt aus Jugendtagen mit fast sechzig Jahren Verspätung bündelt. Denn es ist ein verzauberndes Buch, voller bukolischer Szenen eines archaischen Lebens auf dem Land, ergreifender Riten und anmutiger Szenen in den Dörfern. Und so begreift man erst allmählich, von wie viel Armut die Aufnahmen in Wirklichkeit erzählen - von der Abwesenheit all dessen, was anderswo längst eine Selbstverständlichkeit des Alltags war. Und dann erkennt man plötzlich, das kaum je auf einem Foto jemand lacht.

F.L.

"Vanished Spain" von Carlos Saura. Steidl Verlag, Göttingen 2016. 256 Seiten, zahlreiche Schwarzweißfotografien. Gebunden, 65 Euro.

Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
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