Dieser zweite Band der Kleinfunde wurde von Giovanna Gambacurta, Silvia Cipriano und Anna Bondini erarbeitet und umfasst die metallenen Kleinfunde des Reitia-Heiligtums von Este. Auch in diesem Fall stammen die Objekte aus den unsystematischen Grabungen des ehemaligen Grundbesitzers Baratella in den Jahren 1880 bis 1916 und aus unseren neuen Ausgrabungen in den Jahren 1987 bis 1991. Darin enthalten sind auch die Fibeln aus den neuen Ausgrabungen, die seiner Zeit nicht in die grundlegende Studie von Harald Meller einfließen konnten, weil sie nicht vorlagen. Auch der von Barbara Miller-Schildknecht in einer unpublizierten Münchener Magisterarbeit vorgelegte Ringschmuck umfasste nur den Altfundbestand aus den Jahren 1880 bis 1916, er wurde hier einer Neubearbeitung unterzogen und um den Fundbestand aus den neuen Ausgrabungen der Jahre 1987 bis 1991 ergänzt. Dieser zweite Band mit sog. Kleinfunden weist ein weites Spektrum an profanen Gegenständen unterschiedlichster Funktion auf, aber auch an Votiven, von Schmuck bis zu Waffen, darunter besonders interessante Fragmente keltischer Schwerter, ihrer Schwertgehänge und Schildbuckel. Er umschließt die metallenen Reste der Innenausstattung des Heiligtums mit Möbeln und reicht über die Reste einer vergoldeten, lebensgroßen Viktoria-Statue bis hin zu unscheinbaren Eisennägeln, die in der Holzkonstruktion architektonischer Elementedes Heiligtums Verwendung fanden. Diese kompromisslose Vorlage aller erhaltenen Gegenstände aus dem Heiligtum öffnet erstmalig einen Blick, der nicht nur auf das Kultgeschehen beschränkt ist, sondern auch Hinweise auf die Ausstattung des temenos gibt und ein profanes, handwerkliches Alltagsleben im Heiligtum erkennen lässt.