Schon Gutenberg konstatierte in seinen "Grundlagen" das stete Spannungsverhältnis der Funktionsbereiche Absatz und Produktion in der Unternehmung. Während der Absatz möglichst weit reichend den Kundenwünschen entgegenkommen will, um seine "aquisi torische Kraft" zu stärken, kann die Produktion umso wirtschaftlicher fertigen, je weniger Variation das Produktionsprogramm aufweist. Die Suche nach einem gelungenen Ausgleich zwischen diesen gegenläufigen Bestrebungen scheint aufgrunddes viel zitierten "Wandels der Märkte" aktueller den je. Erfolgsgeschichten wie die des Computerherstellers Deli lassen die Praxis aufhorchen, und auch die Wissenschaft hat die kundenindividuelle Massenproduktion bzw. das Mass-Customization als eine mögliche Antwort auf diese Herausforderung fiir sich entdeckt. Als geeignete Produktionsform, die eine hohe Anzahl kundenindividueller Varianten dennoch wirtschaftlich fertigen kann, hat sich in der Endmontage der Automobilindustrie aber auch in vielen Bereichen der Elektroindustrie die so genannte Variantenfließfertigung erwiesen. Durch umfangreiche Maßnahmen zur Reduktion von Rüstvorgängen kann die traditionelle Fließfertigung mit ihrer weit reichenden Arbeitsteilung und Nutzung des ErfahrungskurYen effektes aufrechterhalten werden und dennoch unterschiedliche Varianten eines einheitlichen Grundmodells in beliebiger Abfolge fertigen. Hier setzt die Arbeit von Herrn Boysen an, der sich das Ziel setzt, eine komplette Beschreibung der Produktionsplanung im Rahmen einer Variantenfließfertigung zu liefern.
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