Woran scheitert eine aktive Beteiligung des Vaters an der Erziehungsverantwortung beziehungsweise bei der praktischen Versorgung seines Kindes? Dieser Frage wird in diesem Buch theoretisch und empirisch nachgegangen. Im Theorieteil werden dazu relevante Themenschwerpunkte behandelt die darstellen, dass neben dem gesellschaftlichen Bild des "verantwortungsbewussten Vaters" und der "guten Mutter", das sich tief in unsere Psyche eingegraben hat, auch Sozialisationserfahrungen wirken, die Männer für das Erwerbsleben vorbereiten und Frauen für die Familienarbeit. Bei der empirischen Analyse wurden in einer Fragebogenuntersuchung die Einstellungen von 109 Elternpaaren zu Vaterschaft, Elternschaft, Partnerschaft und Angst untersucht und miteinander in Beziehung gesetzt. Dabei wird folgender Widerspruch deutlich: Einerseits streben beide Geschlechter moderne und fürsorgliche Vaterschaft an, andererseits vertreten sie weiterhin traditionelle Rollenbilder in Bezug auf Elternschaft. Diese Ambivalenz, die eine aktive Beteiligung des Vaters an der Erziehungsverantwortung sehr schwierig macht, wird in dieser Untersuchung in aller Deutlichkeit gezeigt.