Studienarbeit aus dem Jahr 2021 im Fachbereich Romanistik - Französisch, Note: 1,7, Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg (Romanistik), Veranstaltung: Sprachpolitik und Sprachphilosophie in der französischen Klassik, Sprache: Deutsch, Abstract: Diese Arbeit beschäftigt sich mit Vaugelas 'Remarques sur la langue françoise' und untersucht, inwiefern dieses Werk ein sprachpolitischer Meilenstein in der französischen Sprachgeschichte ist. Seit Beginn des 20. Jahrhunderts fällt in Bezug auf die französische Sprache immer wieder das Schlagwort der 'crise du français', welche grosso modo eine Bedrohung der französischen Sprachnorm durch äußere Einflüsse bezeichnet. Diese potentielle Gefahr, welche auch heute noch von einigen Teilen der Bevölkerung als solche wahrgenommen wird, ist ein Paradebeispiel für den Einfluss des Sprachpurismus auf das Sprachbewusstsein Frankreichs: Denn auf was referiert die 'crise du français', wenn nicht auf ein Abweichen des französischen Sprachgebrauches von einer idealisierten Norm? Das Verfolgen einer puristischen Sprachnorm mag in unserer globalisierten Welt auf den ersten Blick keinerlei Halt mehr haben, jedoch zeigt ein Blick in die Vergangenheit, dass die Wurzeln dieser Sprachkonzeption bereits im 17. Jahrhundert gelegt worden sind und eine scheinbar bis heute vorhandene Tradition begründen. Der im 17. Jahrhundert eingeforderte Sprachpurismus wird zunächst von François de Malherbe formuliert, dann von Claude Favre de Vaugelas in den 'Remarques sur la langue françoise' präzisiert. Aufgrund der Popularität eben jenen Werkes befasst sich die vorliegende Arbeit mit dessen Sonderstellung in der Sprachgeschichte sowie mit dem damit einhergehenden Einfluss der Remarques auf die Entwicklung des Französischen. Um die Bedeutsamkeit des Werkes und die Ursachen seiner andauernden Popularität adäquat illustrieren zu können, widmet sich der erste Teil der Arbeit grundlegenden Informationen zu Zeit und Werk: Wegen der engen Verstrickung von Sprache, Gesellschaft und Politik werden hierfür zunächst die sprachgeschichtlichen Hintergründe der Entstehungszeit des Werkes skizziert, bevor auf dieser Grundlage Funktion und Aufbau sowie Kernaussagen des Werkes Vaugelas erläutert werden können. Mit der Frage, inwiefern die Remarques einen Einfluss auf die sprachgeschichtlichen Entwicklungen der folgenden Jahrhunderte haben, befasst sich der zweite Teil der Arbeit, in welchem zunächst das Verhältnis von Vaugelas und der Académie française beleuchtet und im Anschluss die Einwirkungen in anderen Genres sowie über das 17. Jahrhundert hinaus betrachtet werden.
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