Als im Juni des Jahres 1645 das damals venezianische Kreta von einer überwältigenden türkischen Streitmacht genommen wurde, war der Startschuß zum letzten großen osmanischen Sturmlauf gegen das christliche Europa gefallen: Fünf Jahrzehnte turbulenter Umbrüche sollten folgen, bis am Ende das politische Antlitz Europas - und das des Osmanischen Reiches - völlig verändert war. Dank der weit gespannten Betrachtung der Außenpolitik, des Gegen- und Ineinander der Interessen zwischen Paris, Moskau, Wien, Istanbul und Brandenburg kann der Autor erklären, wie die dramatischen Ereignisse sich wechselseitig bedingten, wie das Osmanische Reich seine innere Krise überwand, wie sein Zurückweichen in Südosteuropa den Aufstieg Österreichs zur Großmacht ermöglichte und welche Bedeutung dabei dem 24jährigen Seekrieg Venedigs gegen das türkische Reich zukam. Zugleich wird deutlich, wie sich epochale Umwälzungen auf wirtschaftlichem, gesellschaftlichem und kulturellem Gebiet herausbildeten.