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Dem Venedig der Paläste und Kanäle, der Kirchen und Gemälde, Gärten und Inseln steht das Venedig des Massentourismus, des Verfalls, der Kreuzfahrtschiffe, des Ausverkaufs und des Bevölkerungsschwunds gegenüber. Der Reisende kann sich ins Caffè Florian setzen, die zwei Venedigs betrachten und wieder nach Hause fahren. Wie aber ergeht es denen, die in der Stadt leben und arbeiten? Venezianische Autoren beschreiben etwa das Pink-Floyd-Konzert in der Lagune vor dem Markusplatz oder wie Einheimische nach dem Hochwasser durchnässten Touristen ihr Haus öffnen. In Science-Fiction-Albträumen…mehr

Produktbeschreibung
Dem Venedig der Paläste und Kanäle, der Kirchen und Gemälde, Gärten und Inseln steht das Venedig des Massentourismus, des Verfalls, der Kreuzfahrtschiffe, des Ausverkaufs und des Bevölkerungsschwunds gegenüber. Der Reisende kann sich ins Caffè Florian setzen, die zwei Venedigs betrachten und wieder nach Hause fahren. Wie aber ergeht es denen, die in der Stadt leben und arbeiten? Venezianische Autoren beschreiben etwa das Pink-Floyd-Konzert in der Lagune vor dem Markusplatz oder wie Einheimische nach dem Hochwasser durchnässten Touristen ihr Haus öffnen. In Science-Fiction-Albträumen imaginieren sie ein untergegangenes und auf quadratischem Grundriss neu erbautes Venedig, das Italien an eine chinesische Firma verkauft hat - und trösten sich gleich darauf mit köstlich marinierten Sardinen und prickelndem Weißwein.Der Band vereint Autoren wie Roberto Ferrucci, Andrea Molesini, Giovanni Montanaro, Daniele del Giudice, Cesarina Vighy, Ginevra Lamberti, Antonio Scurati, Andrea Zanzotto, Diego Valeri, Roberto Bianchin, Gianfranco Bettin, Enrico Palandri, Tiziano Scarpa, Joseph Brodsky, Donna Leon, Peggy Guggenheim und Ulrich Tukur.
Autorenporträt
Susanne Müller-Wolff, geboren 1969 in Jena. Die promovierte Kunsthistorikerin arbeitet als Lektorin für Kulturgeschichte und italienische Literatur im Verlag Klaus Wagenbach.
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 15.02.2018

Liebeserklärungen an eine Geschundene

Ganze literarische Welten passen zwischen die feuerroten Leineneinbände dieser eigentlich so schmalen Büchlein. Schon seit dreißig Jahren gibt es die Reihe, und jede Neuerscheinung erfreut den italophilen Leser. Nun also Venedig. Ist über diese Stadt aber nicht schon alles und jedes viel zu oft geschrieben worden? Keineswegs. Die Herausgeberin hat eine bestechende Auswahl an Texten zusammengestellt. Ihre Autoren stammen fast alle aus der Lagunenstadt oder sind Venezianer im Herzen. Vor allem aber geht es nicht um einen verklärenden Blick auf die Stadt; sämtliche versammelten Texte sind nach 1945 entstanden. Cesarina Vighy beschreibt das Venedig ihrer Kindheit und den Tag der Befreiung vom Faschismus. Gaston Salvatore analysiert das Können der Musiker in den berühmten Cafés "Florian" und "Quadri" auf dem Markusplatz. Ginevra Lamberti rechnet lakonisch mit dem Karneval ab, und Antonio Scurati imaginiert Untergang und Wiederauferstehung Venedigs im Jahr 2027. Das Elend der in der sensiblen Lagune ankernden Kreuzfahrtschiffe beschreibt drastisch Roberto Ferrucci. Zu den schönsten Geschichten gehört Ulrich Tukurs surreale Liebeserklärung an Venedig. Dazwischen eingestreut, finden sich allerlei Fußnoten. Eigentlich wollte man nie mehr nach Venedig reisen, zu bitter scheinen die Verheerungen, die der Massentourismus der Stadt zugefügt hat. Zum Glück gibt es nun wenigstens dieses wundervolle Buch mit all seinen intelligenten, reflektierten und auch poetischen Beiträgen.

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"Venedig - eine literarische Einladung", herausgegeben von Susanne Müller-Wolff. Verlag Klaus Wagenbach, Berlin 2017. 144 Seiten, zahlreiche Abbildungen. Gebunden, 17 Euro.

Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
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