Bachelorarbeit aus dem Jahr 2015 im Fachbereich Geschichte Europas - Mittelalter, Frühe Neuzeit, Note: 1,1, Westfälische Wilhelms-Universität Münster, Sprache: Deutsch, Abstract: Die folgende Arbeit beschäftigt sich mit der Frage, wie Venedig im Spiegel zeitgenössischer Quellen auf den Schwarzen Tod reagierte und welches Bild der Krankheit sich daraus konstruieren lässt. Nicht unter Abgrenzung, sondern in Ergänzung stellte sich die Stadt einerseits in die Tradition antiker Autoritäten, modifizierte die Seuchentheorien aber andererseits um die empirischen Beobachtungen. Ebenso schlossen sie die generelle strafmetaphysische Interpretation der Seuche als Strafe Gottes nicht aus, was zur Folge hatte, dass sich die städtisch gelenkte Seuchenbekämpfung auch gegen moralische Miss-stände richtete. Das daraus entstandene Bild vom Schwarzen Tod existierte bis weit über den letzten Pestausbruch in Venedig 1631 hinaus und bildete die Grundlage für ihren einzigartigen universalen Kampf gegen die Geißel Gottes.Zu Beginn werden der aktuelle Forschungsstand und die Quellenlage exponiert. Die Einleitung zum Hauptteil umfasst eine Darstellung wichtiger Ereignisse am "Vorabend" des Pestausbruches und eine kurze Zusammenfassung vom Verlauf des Schwarzen Todes von März bis zum Spätsommer 1348. Dabei soll ein Ausblick auf die Entwicklung der Gesundheitsbehörden gegeben werden. Dem schließt sich die Frage nach einer Rezeption vorangegangener Pestausbrüche an und, inwiefern der Schwarze Tod von den Zeitgenossen als etwas Neues wahrgenommen wurde.
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