Donna Leon
Broschiertes Buch
Venezianische Scharade / Commissario Brunetti Bd.3
Ausgezeichnet mit dem Deutschen Krimi-Preis, Kategorie International 1997. Roman
Übersetzung: Elwenspoek, Monika
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Eigentlich wollte Brunetti mit seiner Familie in die Berge fahren. Doch dann wird vor Mestre die Leiche eines Mannes in Frauenkleidern gefunden. Ein Transvestit? Wird Streitigkeiten mit seinen Freiern gehabt haben - so die allgemeine Meinung, auch beider Polizei. Brunetti schaut genauer hin und lernt bei seinen Ermittlungen, weniger schnell zu urteilen als die ach so ehrenwerten Normalbürger.
Donna Leon, geboren 1942 in New Jersey, arbeitete als Reiseleiterin in Rom und als Werbetexterin in London sowie als Lehrerin und Dozentin im Iran, in China und Saudi-Arabien. Die Brunetti-Romane machten sie weltberühmt. Donna Leon lebte viele Jahre in Italien und wohnt heute in der Schweiz. In Venedig ist sie nach wie vor häufig zu Gast.
© Regine Mosimann, Diogenes Verlag
Produktdetails
- Verlag: Diogenes
- Originaltitel: Dressed for Death
- Artikelnr. des Verlages: 562/22990
- 40. Aufl.
- Seitenzahl: 384
- Erscheinungstermin: 1. Oktober 1997
- Deutsch
- Abmessung: 180mm x 114mm x 22mm
- Gewicht: 287g
- ISBN-13: 9783257229905
- ISBN-10: 3257229909
- Artikelnr.: 06986276
Herstellerkennzeichnung
Diogenes Verlag AG
Reinhard-Mohn-Straße 100
33333 Gütersloh
vertrieb@diogenes.ch
Ein Einstieg mit gleich zwei Skandalen
Der Auftakt, den Autorin Leon für diesen ihren dritten „Brunetti“ wählt, ist nicht ohne. Gleich zwei Skandale spielen sich ab, von denen nicht sicher ist, welches wohl der größere sein mag.
Ein toter Mann in Frauenkleidern wird gefunden – mit roten Stöckelschuhen in Übergröße – und gleichzeitig zieht die Frau von Vice-Questore Patta zu Hause aus, um, man höre und staune, von Stund ab mit dem Begründer und Hauptbetreiber von Italiens Pornofilmen zusammenzuleben.
Eine Situation dies, die in jedem anderen Zusammenhang sicherlich pikant, aber auch nicht mehr gewesen wäre. Hier jedoch wirkt alles umso skurriler und grotesker, weil die Leser bereits in den beiden ersten Bänden Gelegenheit
Der Auftakt, den Autorin Leon für diesen ihren dritten „Brunetti“ wählt, ist nicht ohne. Gleich zwei Skandale spielen sich ab, von denen nicht sicher ist, welches wohl der größere sein mag.
Ein toter Mann in Frauenkleidern wird gefunden – mit roten Stöckelschuhen in Übergröße – und gleichzeitig zieht die Frau von Vice-Questore Patta zu Hause aus, um, man höre und staune, von Stund ab mit dem Begründer und Hauptbetreiber von Italiens Pornofilmen zusammenzuleben.
Eine Situation dies, die in jedem anderen Zusammenhang sicherlich pikant, aber auch nicht mehr gewesen wäre. Hier jedoch wirkt alles umso skurriler und grotesker, weil die Leser bereits in den beiden ersten Bänden Gelegenheit
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hatten, den gehörnten Ehemann als durch und durch unsympathischen, aufgeblasenen und eingebildeten Zeitgenossen kennenzulernen. Ihn eine solche „Schlappe“ erleiden zu sehen, inklusive der Drohung seiner Noch-Ehefrau, im nächsten Film ihres neuen Freundes die Hauptrolle zu spielen, das amüsiert nicht nur Brunetti, sondern erfreut auch den Leser in speziellem Maße.
Tragikomik und traurige Wahrheit nah beieinander
Danach allerdings hält sich der „Spass“ bei der Lektüre in Grenzen – wie so oft in den Brunetti-Büchern, in denen Ironie und Idiotie, Schmunzeln und Schmerz, Tragikomik und traurige Wahrheit ganz nahe beeinander liegen.
Der Tote stellt sich als honoriger Bürger heraus, andere hochrangige Personen sind plötzlich in die Geschichte verwickelt, es kommt zu einem tödlichen Unfall, der Brunetti persönlich betrifft, und noch ein paar Figuren müssen ihr Leben lassen, bevor am Ende wieder das eintritt, was so oft in Leons Romanen den bitteren Beigeschmack hineinbringt: Der Sieg von Bürokratie und Hypokratie über Gerechtigkeit und Menschlichkeit. Selbst dann, wenn ganz am Schluss doch noch eine überraschende Wendung eine Art „alles wird doch noch gut“ suggeriert.
Ein gelungener Band einer Serie, die auch im weiteren Verlauf immer neu, frisch, überraschend – aber leider auch beängstigend nah an der italienischen Realität bleibt.
(Michaela Pelz, www.krimi-forum.de)
"Donna Leon beschreibt spannend und gekonnt italienische und besonders venezianische Verhältnisse. Die schmutzige Welt der Kriminellen, die als Saubermänner auftreten und in Politik und Verwaltung verstrickt sind, kontrastiert stark mit Brunettis heiler Familie. Mit seiner intakten "famiglia" wirkt der Commissario auch erfrischend im Vergleich zu den harten und zynischen Privatdetektiven amerikanischen Zuschnitts - einsame Streiter mit kaputtem Privatleben." (Tages-Anzeiger)
"Der Leser von Kriminalromanen kennt ihn gut. Den Polizeidetektiv, der uns als Mensch vorgestellt wird, der ein Privatleben führt, dabei Höhen und Tiefen kennt wie jeder normale Sterbliche. Commissario Guido Brunetti aus Venedig ist ein sympathischer Beamter, dessen literarische Gegenwart erfreut. So einer war vor Jahren Maigret." (Süddeutsche Zeitung)
"Ähnlichkeiten mit dem realen politischen System Italiens, mit Korruption und Steuerbetrug hinter einer hochachtbaren Fassade sind gewollt und nicht zufällig. Bestechend ist die Art, wie die Autorin daraus immer wieder Geschichten macht, an denen Freunde eines guten Kriminalromans ihre helle Freude haben." (Neue Zeit)
"Ein sympathischer Polizist, kein Held mit ständig durchgeladener Pistole." (Frankfurter Rundschau)
Tragikomik und traurige Wahrheit nah beieinander
Danach allerdings hält sich der „Spass“ bei der Lektüre in Grenzen – wie so oft in den Brunetti-Büchern, in denen Ironie und Idiotie, Schmunzeln und Schmerz, Tragikomik und traurige Wahrheit ganz nahe beeinander liegen.
Der Tote stellt sich als honoriger Bürger heraus, andere hochrangige Personen sind plötzlich in die Geschichte verwickelt, es kommt zu einem tödlichen Unfall, der Brunetti persönlich betrifft, und noch ein paar Figuren müssen ihr Leben lassen, bevor am Ende wieder das eintritt, was so oft in Leons Romanen den bitteren Beigeschmack hineinbringt: Der Sieg von Bürokratie und Hypokratie über Gerechtigkeit und Menschlichkeit. Selbst dann, wenn ganz am Schluss doch noch eine überraschende Wendung eine Art „alles wird doch noch gut“ suggeriert.
Ein gelungener Band einer Serie, die auch im weiteren Verlauf immer neu, frisch, überraschend – aber leider auch beängstigend nah an der italienischen Realität bleibt.
(Michaela Pelz, www.krimi-forum.de)
"Donna Leon beschreibt spannend und gekonnt italienische und besonders venezianische Verhältnisse. Die schmutzige Welt der Kriminellen, die als Saubermänner auftreten und in Politik und Verwaltung verstrickt sind, kontrastiert stark mit Brunettis heiler Familie. Mit seiner intakten "famiglia" wirkt der Commissario auch erfrischend im Vergleich zu den harten und zynischen Privatdetektiven amerikanischen Zuschnitts - einsame Streiter mit kaputtem Privatleben." (Tages-Anzeiger)
"Der Leser von Kriminalromanen kennt ihn gut. Den Polizeidetektiv, der uns als Mensch vorgestellt wird, der ein Privatleben führt, dabei Höhen und Tiefen kennt wie jeder normale Sterbliche. Commissario Guido Brunetti aus Venedig ist ein sympathischer Beamter, dessen literarische Gegenwart erfreut. So einer war vor Jahren Maigret." (Süddeutsche Zeitung)
"Ähnlichkeiten mit dem realen politischen System Italiens, mit Korruption und Steuerbetrug hinter einer hochachtbaren Fassade sind gewollt und nicht zufällig. Bestechend ist die Art, wie die Autorin daraus immer wieder Geschichten macht, an denen Freunde eines guten Kriminalromans ihre helle Freude haben." (Neue Zeit)
"Ein sympathischer Polizist, kein Held mit ständig durchgeladener Pistole." (Frankfurter Rundschau)
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»Donna Leon hat mit ihrem Commissario Brunetti eine ebenso sympathische wie intelligente und humane Figur erfunden, ein ebenbürtiges italienisches Pendant zum französischen Kollegen Maigret.« Christa Hasselhorst / Die Welt Die Welt
Beim Entdecken des Mordfalls denkt jeder an Streitigkeiten im Transvestitenmilieu. Es wird die Nase gerümpft und hinter vorgehaltener Hand über die "Abartigen" gesprochen. Erst als sich herausstellt, dass es sich um einen angesehenen Bürger handelt, erhält der Fall eine …
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Beim Entdecken des Mordfalls denkt jeder an Streitigkeiten im Transvestitenmilieu. Es wird die Nase gerümpft und hinter vorgehaltener Hand über die "Abartigen" gesprochen. Erst als sich herausstellt, dass es sich um einen angesehenen Bürger handelt, erhält der Fall eine neue Brisanz.
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»Soweit ich weiß, stecken sich diese anständigen, schwer arbeitenden Männer, um die Sie so besorgt sind, mit Aids an, weil sie diese „Perversen“ dafür bezahlen, dass sie Ihnen den … … dürfen. Und vergessen wir auch nicht, dass dieser Tote, …
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»Soweit ich weiß, stecken sich diese anständigen, schwer arbeitenden Männer, um die Sie so besorgt sind, mit Aids an, weil sie diese „Perversen“ dafür bezahlen, dass sie Ihnen den … … dürfen. Und vergessen wir auch nicht, dass dieser Tote, wer immer er sein mag, ermordet wurde und es unsere Pflicht ist, seinen Mörder zu finden. Auch wenn der ein anständiger, schwer arbeitender Mann war.«
Es ist heiß in diesem August in Venedig. Und statt mit seiner Familie in die kühlen Berge in Urlaub zu fahren, muss sich Commissario Brunetti mit einem verzwickten Mordfall herumschlagen. Das Opfer, brutal erschlagen, war ein Mann in Frauenkleidern – für die Öffentlichkeit und leider auch einige von Brunettis Kollegen ist der Fall ganz simpel: Da hatte ein Transvestit Ärger mit einem Freier. Eine schlimme Sache, aber weit entfernt von der Welt der normalen, anständigen und ehrbaren Leute. Von denen sich einige bald ärgern werden, denn Brunetti macht es sich nicht so einfach und schaut genauer hin…
Ein großartiger Krimi war das! Abgesehen von der mal wieder sehr gelungen und atmosphärisch dargestellten Kulisse fesselte mich die Aufklärung dieses Falls in hohem Maße. Wie Brunetti nach und nach die Hintergründe aufdeckt, das Puzzle zusammenfügt und üble Fälle bürgerlicher Doppelmoral entlarvt, war ein großes Lesevergnügen.
Fazit: Toller Fall, tolle Atmosphäre. Ich suche mir gleich den nächsten Brunetti raus.
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Als ich vor einiger Zeit von meiner ersten Reise nach Venedig zurückkam, hatte ich das Gefühl, mich noch nicht gänzlich von der Stadt lösen zu können. Meine Mutter empfahl mir daraufhin, die Krimireihe von Donna Leon, die vor der beindruckenden Kulisse dieser Stadt spielt. …
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Als ich vor einiger Zeit von meiner ersten Reise nach Venedig zurückkam, hatte ich das Gefühl, mich noch nicht gänzlich von der Stadt lösen zu können. Meine Mutter empfahl mir daraufhin, die Krimireihe von Donna Leon, die vor der beindruckenden Kulisse dieser Stadt spielt. Es geht darin um den venezianischen Commissario Brunetti, der allerlei mysteriöse Verbrechen aufklären muss. Ich entschied mich, aufgrund des spannend klingenden Titels, den dritten Teil der Reihe „Venezianische Scharade“ zu lesen. Das Buch hat mich nicht enttäuscht, obwohl es entgegen meiner Erwartungen, nicht im schillernden Venedig, sondern, wenig romantisch, auf einem Schlachthof, im Vorort Mestre, beginnt. Dort wird die Leiche eines Mannes, in Frauenkleidung, gefunden. Wegen der Unterbesetzung der örtlichen Polizei, vertrauen alle auf den Spürsinn von Brunetti, der eigentlich, aufgrund der unerträglichen Sommerhitze, mit seiner Familie in die Berge fahren will und deshalb immer wieder auf eine schnelle Lösung des Falls hofft. Doch dieser erweist sich als schwieriger, als zunächst gedacht, da die Ermittlungen den Commissario weg aus der Transvestitenszene, bis in das Herzstück der italienischen Nationalbank führen.<br />Der Fall bleibt bis zum Ende hin spannend, was nicht zuletzt, an dem sympathischen Ermittler liegt, dem man nichts mehr gönnt, als endlich den Urlaub mit seiner Familie genießen zu können. Es ist allerdings zu empfehlen das Buch hintereinanderweg zu lesen, da man durch längere Pausen, bei den vielen Ereignissen, Personen und Eigennamen, den Faden verlieren könnte. Die Autorin schreibt in einer verständlichen, aber nicht anspruchslosen Sprache, was die Bücher sowohl für Jugendliche, als auch für Erwachsene lesenswert macht. Mich hat das Buch definitiv gefesselt und ich möchte auf jeden Fall noch weitere Krimis der Reihe lesen. Außerdem kann jeder der schon einmal in Vendig war, den Charme der Stadt und viele Schlüsselorte wiedersehen.
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