Flammarions Greyout
Stirn aushebeln, Gaumen quer, Brille putzen, und los
Die Reflexion etwa auf das Sprachmaterial von der poetischen Bewegung zu lösen, sie ins Verhältnis zu setzen, bedeutet, einen Teil ihrer Dynamik anzuwenden: Gehen und Bein, Hirn, Biegung zum Gehen, Bein, Bein. Der Text ist, vernommen, auf sich selbst zurückgespannt, im guten Fall reizbar, nicht domestiziert; was nicht heißen kann, dass er sich durchschaut ... und Imagination bleibt ebenso präsent wie meine empfindliche Achsel, doch ohne ein Genre auszustaffieren: Jeder Ansatz ist im Voraus überformt ... so verfährt man, wie die Klarheit es verlangt, rückt vor, spielend und materiell; steuert in Relationen, die Luzides generieren, Debris. Wie die Pfeile ins Öde gehen, triftig oder sediert. Die Nerven! Und der Schreck vor der Erstreckung bei gleichzeitiger Beschränktheit jetzt. Sonja vom Brocke
Hinweis: Dieser Artikel kann nur an eine deutsche Lieferadresse ausgeliefert werden.
Stirn aushebeln, Gaumen quer, Brille putzen, und los
Die Reflexion etwa auf das Sprachmaterial von der poetischen Bewegung zu lösen, sie ins Verhältnis zu setzen, bedeutet, einen Teil ihrer Dynamik anzuwenden: Gehen und Bein, Hirn, Biegung zum Gehen, Bein, Bein. Der Text ist, vernommen, auf sich selbst zurückgespannt, im guten Fall reizbar, nicht domestiziert; was nicht heißen kann, dass er sich durchschaut ... und Imagination bleibt ebenso präsent wie meine empfindliche Achsel, doch ohne ein Genre auszustaffieren: Jeder Ansatz ist im Voraus überformt ... so verfährt man, wie die Klarheit es verlangt, rückt vor, spielend und materiell; steuert in Relationen, die Luzides generieren, Debris. Wie die Pfeile ins Öde gehen, triftig oder sediert. Die Nerven! Und der Schreck vor der Erstreckung bei gleichzeitiger Beschränktheit jetzt. Sonja vom Brocke
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Perlentaucher-Notiz zur NZZ-Rezension
Als "wahre Spielparadiese" beschreibt Nico Bleutge die Gedichte der 1980 geborenen Sonja vom Brocke, in denen Wirklichkeit und Möglichkeit ununterscheidbar verschränkt sind, Identitäten sich im Fluss befinden und eine Storyline weit und breit nicht in Sicht ist. Obwohl die Texte in ihrer "kritisch-sondierenden Sicht" eher zurückhaltend und nicht explizit gesellschaftskritisch daherkämen, seien sie doch von einer reflektierenden Ebene durchzogen, so der Rezensent. Besonders stark findet er jene Gedichte des Bandes "Venice singt", die mit dezenten Laut- und Bedeutungsverschiebungen arbeiten und auf diese Weise Imaginationsräume schaffen.
© Perlentaucher Medien GmbH
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