Max Mohr wurde 1891 in Würzburg geboren. Er war Arzt und Autor, Orientreisender und Alpinist, bestimmt von Freiheitsdrang und Heimatsehnsucht. Nach seiner Kriegsgefangenschaft praktizierte er kurze Zeit in München, zog aber bald mit seiner Frau auf einen abgelegenen Hof in der Nähe des Tegernsees. Pro forma, die Familie musste beruhigt werden, ließ er sich auch hier als Arzt nieder, tatsächlich suchte und fand er in der Abgeschiedenheit des "Einödshofs" ideale Bedingungen für sein literarisches Schaffen. In den 1920er Jahren war er einer der erfolgreichsten Dramatiker Deutschlands. Die großen Bühnen rissen sich um seine Stücke, sein 'Ramper' wurde verfilmt, Hörspielfassungen in London und New York gesendet. Sein Lebens- und auch literarisches Thema war der Zwiespalt zwischen Natur und Technik, zwischen Geld und Moral, Stadt und Land. Dass sich diese Spannungen nicht lösen lassen, schon gar nicht mit einem verlogenen Bodenständigkeitsidyll oder einem breitbrüstigen Zurück-zur-Natur, weiß er - und mit wieviel Humor er es nehmen kann, zeigt kein Buch besser als sein Roman 'Venus in den Fischen'. 1934 steht er vor einer schwierigen Situation: Seinen Romanen bleibt der Erfolg seiner Stücke versagt, das Geld wird knapp und er kann wegen seiner jüdischen Herkunft als Arzt nicht mehr in Deutschland praktizieren. So wagt er, als einer der ersten deutschen Emigranten, den Aufbruch nach Shanghai, wo er drei Jahre später im Alter von 46 Jahren einem Herzversagen erliegt.
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