Was wäre gewesen wenn...
Was wäre, wenn Napoleon die Schlacht von Waterloo gewonnen hätte? Was, wenn Hitler 1930 bei einem Autounfall gestorben wäre? Solche Fragen haben Historiker und Geschichtsinteressierte seit jeher fasziniert - und wenn sie auch die Vergangenheit nicht zu ändern vermögen, so sind die Antworten darauf doch ein Spiegel der jeweiligen Gegenwart.
Warum stellen sich Menschen alternative Geschichtsverläufe vor? Der renommierte Historiker Richard J. Evans untersucht die soziale, kulturelle und politische Bedeutung solcher Überlegungen und beschreibt das Aufkommen kontrafaktischer Geschichtsschreibung aus dem Geist der romantischen Vergangenheitsverklärung. Prägnant zeigt Evans, welchen Wert das Nachdenken über jene Wege hat, die nicht beschritten worden sind - und warnt zugleich vor einer gefährlichen Nähe zu Verschwörungstheorien.
Was wäre, wenn Napoleon die Schlacht von Waterloo gewonnen hätte? Was, wenn Hitler 1930 bei einem Autounfall gestorben wäre? Solche Fragen haben Historiker und Geschichtsinteressierte seit jeher fasziniert - und wenn sie auch die Vergangenheit nicht zu ändern vermögen, so sind die Antworten darauf doch ein Spiegel der jeweiligen Gegenwart.
Warum stellen sich Menschen alternative Geschichtsverläufe vor? Der renommierte Historiker Richard J. Evans untersucht die soziale, kulturelle und politische Bedeutung solcher Überlegungen und beschreibt das Aufkommen kontrafaktischer Geschichtsschreibung aus dem Geist der romantischen Vergangenheitsverklärung. Prägnant zeigt Evans, welchen Wert das Nachdenken über jene Wege hat, die nicht beschritten worden sind - und warnt zugleich vor einer gefährlichen Nähe zu Verschwörungstheorien.
Perlentaucher-Notiz zur WELT-Rezension
Über kontrafaktische Geschichtsschreibung und ihre Konjunktur lernt Erhard Schütz bei Richard J. Evans eine Menge. Weil der Autor selbst Historiker ist, weil er überdies klar und lesbar schreibt, wie Schütz versichert, nimmt der Rezensent ihm den Nachweis der Mängel und Widersprüche im kontrafaktischen Erzählen und seine Hinweise auf die Möglichkeiten von Geschichtsschreibung ab. Wer (britische und angloamerikanische konservative, männliche Historiker vor allem) und warum (Erklärungsmacht manifestieren!) alternative Geschichtsszenarien entwirft, lernt Schütz bei Evans und nebenher auch so einiges über den deutschen Weg in die großen Kriege und das britische Verhältnis zu Deutschland. Vor allem aber weiß er nach der Lektüre, was den Historiker und den kontrafaktischen Entwurf schmückt: Bescheidung auf eine kurze Zeitspanne.
© Perlentaucher Medien GmbH
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»Eine kluge Beobachtung. [...] Lesenswert.« sueddeutsche.de