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Die Arbeit stellt die Ergebnisse aus 15 Jahren Untersuchungen an Laufkäfern nach der Umstellung vom konventionellen auf ökologischen Landbau auf Hof Ritzerau (südöstliches Schleswig-Holstein, Deutschland) für die erfassten Laufkäferarten im Einzelnen sowie die Entwicklung der Artenvielfalt zusammen. Die Entwicklung der Laufkäferarten lässt sich nach verschiedenen ökologischen Gruppen einteilen. Zu unterscheiden sind Arten, die während der Sukzession mit ihren Mengen zurückgehen oder sich aus den Äckern in randliche Bereiche in die Nähe ihrer Quellhabitate zurückziehen. Dazu gehören häufige…mehr

Produktbeschreibung
Die Arbeit stellt die Ergebnisse aus 15 Jahren Untersuchungen an Laufkäfern nach der Umstellung vom konventionellen auf ökologischen Landbau auf Hof Ritzerau (südöstliches Schleswig-Holstein, Deutschland) für die erfassten Laufkäferarten im Einzelnen sowie die Entwicklung der Artenvielfalt zusammen. Die Entwicklung der Laufkäferarten lässt sich nach verschiedenen ökologischen Gruppen einteilen. Zu unterscheiden sind Arten, die während der Sukzession mit ihren Mengen zurückgehen oder sich aus den Äckern in randliche Bereiche in die Nähe ihrer Quellhabitate zurückziehen. Dazu gehören häufige Arten des konventionellen Landbaus, z.B. Pterostichus melanarius, und Arten, die Beschattung benötigen und vornehmlich aus Wäldern stammen, z.B. Carabus coriaceus. Aus den ökologischen Gruppen der Arten des Offenlandes, z.B. wärmebegünstigtes und oligotrophes Grasland oder Heiden, sind eine Vielzahl an Arten eingewandert oder haben sich auf den ökologischen Äckern stark vermehrt und ausgebreitet. Auch auf Arten aus Grünbrachen trifft dies zu. Außerdem haben sich charakteristische Arten ökologisch bewirtschafteter Äcker oder fast ausgestorbene Arten, die früher in Äckern häufig waren, neu angesiedelt (z.B. Zabrus tenebrioides) und zum Teil stark vermehrt (z.B. Carabus auratus). Ferner können Arten des feuchten Grünlandes in nasseren Jahren die ökologischen Äcker nutzen, wenngleich sie sich dort nicht dauerhaft ansiedeln. Im speziellen Fall der Äcker des Ritzerauhofes können die Arten vor allem aus dem südwestlichen Landschaftsteilen, die an trockene, offene Grünländer angrenzen oder über die hohen Bereiche des Duvenseebachtals aus dem Nordosten einwandern, während die Wälder im Nordwesten und die nassen Bereiche des südöstlichen Duvenseebaches als Barrieren wirken. Die Entwicklung der Artengemeinschaften im Untersuchungsgebiet hängt daher stark von den Einwanderungspforten und dem ökologischen Zustand der umliegenden Ökosysteme ab. Für die Zukunft ist eine weitere Einwanderung von Arten aus den mesotrophen Ökosystemen der Umgebung zu erwarten. Dies ist aus Sicht des Artenschutzes besonders vorteilhaft, da diese Gruppe sehr artenreich ist und außerdem eine Vielzahl gefährdeter Arten aufweist. Die Entwicklungsanalyse lässt erkennen, dass die Artenvielfalt auf den ökologisch bewirtschafteten Äckern von den Rändern zum Zentrum fortschreitet. Der Gradient zwischen Randbereichen und Zentralbereichen wird im Laufe der Sukzession zunehmend geringer, was sich auch positiv auf die Artenvielfalt der Landschaft auswirkt. Danach hat der ökologische Landbau nicht nur eine aus Gesichtspunkten des Naturschutzes positive Wirkung auf die Ackerflächen selbst, sondern strahlt auch auf die angrenzenden Ökosysteme aus.
Autorenporträt
Irmler, Ulrich Ulrich Irmler, geb. 1946, studierte Zoologie, Botanik, Chemie und Limnologie in Kiel. Von 1975 bis 1981 war er als Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Max-Planck-Institut für Limnologie (heute: Evolutionsbiologie) in Plön in der Abteilung Tropenökologie tätig. Im Anschluss bis 1988 arbeitete er als Wissenschaftlicher Mitarbeiter in der Abteilung Angewandte Ökologie des Zoologischen Instituts der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel (CAU). Danach war Irmler bis 2012 Professor am Institut für Ökosystemforschung, Abteilung Angewandte Ökologie, der CAU. Seine Forschungsschwerpunkte sind: Bodenbiologie und Funktion von Bodentieren, Biodiversität in Agrar-, Wald- und Küstenökosystemen, Biodiversität der Tropen.