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Studienarbeit aus dem Jahr 2021 im Fachbereich Geschichte Europas - Mittelalter, Frühe Neuzeit, Note: 2,0, Universität Hamburg (Fachbereich Geschichte), Veranstaltung: Features, Podcasts, Interviews: Neue Formate der Wissenschaftskommunikation am Beispiel ¿Religion und Wirtschaft in der vormodernen Stadt¿, Sprache: Deutsch, Abstract: Inwieweit wurde die Armut geringer geschätzt, als nicht mehr vor allem die Kirche für die Armen zuständig wurde, sondern die Städte sich um die Armen kümmerten? Dies will ich in der Hausarbeit überprüfen. Armut war im Mittelalter ebenso allgegenwärtig, wie es im…mehr

Produktbeschreibung
Studienarbeit aus dem Jahr 2021 im Fachbereich Geschichte Europas - Mittelalter, Frühe Neuzeit, Note: 2,0, Universität Hamburg (Fachbereich Geschichte), Veranstaltung: Features, Podcasts, Interviews: Neue Formate der Wissenschaftskommunikation am Beispiel ¿Religion und Wirtschaft in der vormodernen Stadt¿, Sprache: Deutsch, Abstract: Inwieweit wurde die Armut geringer geschätzt, als nicht mehr vor allem die Kirche für die Armen zuständig wurde, sondern die Städte sich um die Armen kümmerten? Dies will ich in der Hausarbeit überprüfen. Armut war im Mittelalter ebenso allgegenwärtig, wie es im 21. Jahrhundert der Fall ist, doch betrachteten die Theologen des Mittelalters sie aus einer besonderen Perspektive. Der heilige Franziskus von Assisi, der Sohn eines reichen Kaufmannes, betrachtete Armut im 12 Jahrhundert als etwas, was ein Mensch leben müsste. So gab er seinen Reichtum auf und begründete einen der ersten Bettlerorden, denn er sah Armut als eine Tugend an. Armut war also zur Zeit des Hochmittelalters eine Tugend. Eine Tugend, die dort gelebt werden müsse, wo die Armut mit der Urbanisierung zugenommen hatte. Doch im Spätmittelalter bezeichnete Jean de Meun in seinem Werk "The Romance of the Rose" die Armut als etwas, das Sünden wie Meineid bewirkt. Theologen wie Nider fassten die Armen ihrer Zeit unter den lateinischen Begriff "pauperes" zusammen. Sowohl im Hoch- als auch im Spätmittelalter unterlag die Armut zwei verschiedene Veränderungen. Laut Lukas Clemens besannen sich Kleriker im Zuge des Reformpapsttums im Hochmittelalter auf die Glaubensfassungen der Urkirche wie Enthaltsamkeit und Armut. Bernhard Schneider vertritt die Auffassung, dass die spätmittelalterlichen Veränderungen eine Folge des Prozesses der Verbürgerlichung oder Kommunalisierung des Armenwesens waren. Verbürgerlichung bedeutet in diesem Zusammenhang, dass zunächst "kirchliche" Aufgaben wie die Armenspeisung für "alle, zunehmend von den Bürgern der Städte und Kommunen übernommen wurde. Ebenso bemühten sich diese Bürger im Zuge dieses Prozesses darum, dass primär die Mitbürger Zugang zu unter anderem den Armenspeisungen erhielten. Diese Prozesse vollzogen sich primär in den Städten Europas, wo auch die Anhänger des Franziskus agierten. Überspitzt könnte behauptet werden, dass die Armen im Zuge der "Verweltlichung" der Armenfürsorge vom städtischen Bürgertum zunehmend negativ dargestellt wurden.
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