Stadtbegrünungsrevolution
Eine Revolution ist es wohl nicht, was sich mehr und mehr in größeren und kleineren Städten auf Dächern, Balkonen, Vorgärten oder auch öffentlichen Grünflächen und –inseln zeigt: das urbane Gärtnern wächst im wahrsten Sinn des Wortes überall.
15 solcher „Urban Gardener“
beschreiben in dem Buch ihre Erfahrungen als Stadtgärtnernde sowie wo und wie sie ihren „grünen…mehrStadtbegrünungsrevolution
Eine Revolution ist es wohl nicht, was sich mehr und mehr in größeren und kleineren Städten auf Dächern, Balkonen, Vorgärten oder auch öffentlichen Grünflächen und –inseln zeigt: das urbane Gärtnern wächst im wahrsten Sinn des Wortes überall.
15 solcher „Urban Gardener“ beschreiben in dem Buch ihre Erfahrungen als Stadtgärtnernde sowie wo und wie sie ihren „grünen Daumen“ einsetzen, Pflanzkübel und –gefäße mit Erde und Sämlingen bestücken und sich so ein wenig autarkes Leben mit der Natur in städtischer Umgebung schaffen.
Da gießt Marcel seine Kräuter und Sträucher auf seinem Dachgarten in Bahnhofsnähe und erzeugt eigenen Zitronenmelissensirup, Andrea genießt den Duft von Lavendel auf ihrem Südbalkon in der Vorstadt, Karel erfreut sich an Salaten und sogar Kartoffeln aus Pflanzsäcken, welche er auf der Dachterrasse seiner Altbauwohnung platziert hat.
Madeleine wagte sich sogar an Hopfen und will später mal eigenes Bier daraus brauen, Giorgio widmete seinen Parkplatz zum Minigarten um und findet neben dem Gefallen an seiner Duftgeranie auch gelegentlich Anerkennung als Pflanzendoktor für Problemgewächse von Nachbarn oder Freunden.
So geht es weiter in der Anthologie der Pflanzideen weiterer Gartenbegeisterten. Beeren, Kräuter, Tomaten, Erbeeren, Bohnen, Mangold, Kapuzinerkresse, verschiedenste Blumen, sogar Apfel- und Feigenbäume finden sich da in luftiger Höhe oder auch auf engstem Raum in Kästen, Boxen, Schalen, Tüpfen, Bechern, Eimern und Tüten.
Es gibt Tipps zur Bewässerung mit Solarpumpe ausgesprochen Umweltschonend oder mittels Tonkegel. Einkaufslisten für den Balkongarten oder wichtige Gartenwerkzeuge finden sich ebenso, wie Anleitungen für einen Kräuterturm, Hinweise auf essbare Blüten oder die Beschreibung der Funktion eines Wurmkomposter.
Am Ende des Buches hilft eine Art Lexikon wesentliche Fehlerquellen bei der Versorgung der Pflanzen zu vermeiden und das Glossar erläutert wichtige Fachbegriffe. Hilfreich ist der „Veranda Junkie Kalender“ mit den Monat für Monat anfallenden Aufgaben für echte „Urban Gardener“. Zahlreiche großformatige Fotos wecken die Lust zur Nachahmung.
Eine durchgängige Bepflanzungsanleitung oder Hilfen bei der Auswahl von Pflanzen in sachgerechter Reihung oder Schritt-für-Schritt-Anleitungen fehlen zwar, doch wirkt die sehr vielfältige Präsentation der unterschiedlichen Menschen mit ihren Ideen und kleinen Lebensphilosophien und persönlichen Tricks niedrigschwellig einladend. Es zeigt sich, dass die neue Art zu Gärtnern immer individuell und sehr Persönlichkeitsabhängig ist, so dass jede und jeder selbst entscheiden kann und wird, von welcher Art der Begrünungskultur sie oder er sich ansprechen lässt.
Ein in gewisser Weise doch revolutionäres Buch mit vielen Tipps und einigen Anleitungen für all diejenigen, welche sich mit ihren Händen in die Erde der Begeisterung wühlen wollen.
(c) 4/2015, Redaktionsbüro Geißler, Uli Geißler, Freier Journalist, Fürth/Bay.