Das beste Beispiel für die Dramaturgie eines Präsidentschaftskandidaten ist der Wahlkampfclip. Hier kann das Image des Politikers mit dem der Macht, der Intelligenz oder der Weisheit in Einklang gebracht werden, je nachdem, welche Symbolik er sich um seine Persönlichkeit schaffen will. Diese Theaterbühne bietet dem Kandidaten die Chance, sich "gleichzeitig als Schauspieler, Charakter und Person" (Charaudeau, 2005: 221) zu zeigen. Die Wahlkampfphase der Werbung durch den Wahlkampfclip prallt am Image des Kandidaten ab, an seinem Ethos, das seine Glaubwürdigkeit eher aufbaut als Logos und Pathos. Das Wort und die Emotion werden zu Überzeugungsmitteln für die Inszenierung des Ethos. Es ist das Ethos, auf dem diese ganze Fernsehdramaturgie strukturiert ist. Folglich setzt der Politiker im medialen Diskussionsraum auf Spektakularisierung (Idem, S. 224) und betont "die Körperhaltung, die Gesten, die Stimme und natürlich die Kraft der Worte" (Idem, S. 225). Wir werden die analoge Verbindung zwischen Körperbewegungen bzw. Gesten, Worten und ihrer Bedeutung im Kontext der berücksichtigten Ansprachen analysieren.