Magisterarbeit aus dem Jahr 2001 im Fachbereich Sozialpädagogik / Sozialarbeit, Note: 1,5, Ludwig-Maximilians-Universität München (Psychologie und Pädagogik), Sprache: Deutsch, Abstract: Inhaltsangabe:Einleitung:
Thema der Arbeit ist der Zusammenhang von Emotion und Sprache. Die Arbeit untersucht Interviews mit gewaltbereiten Jugendlichen vornehmlich aus dem sog. Skinhead-Milieu. Die Interviews wurden im Rahmen einer Studie der Universität Jena und des Deutschen Jugendinstituts unter Leitung von Prof. Dr. Wolfgang Frindte (Universität Jena) und PD Dr. Klaus Wahl (Deutsches Jugendinstitut, München) durchgeführt.
Schwerpunkt der Arbeit ist der Zusammenhang von den Emotionen und der Sprache der Jugendlichen. Anhand einer qualitativen Analyse von einzelnen Interviewsequenzen, an denen Emotionen thematisiert werden, spezifiziert die Arbeit insbesondere solche linguistischen Merkmale, die auf ein abweichendes oder ambivalentes Emotionsempfinden der Jugendlichen hinweisen. Unter einem ambivalenten Emotionsempfinden verstehe ich allgemein, dass eine Person ein zwiespältiges, doppeldeutiges emotionales Befinden und Verhalten aufweist. Ein ambivalentes Emotionsempfinden ist zum Beispiel Hassliebe .
In der Arbeit wird dargelegt, dass die Jugendlichen aus der Studie oftmals ein solches ambivalentes Emotionsempfinden zeigen.
Charakteristisch ist ein nicht unmittelbarer und nicht eindeutiger Sprachstil des Jugendlichen. Kennzeichnend sind z.B.: Abschwächungspartikel ( bisschen , irgendwie , halt so etc.); Indefinitpronomina ( man , jemand ); linguistische Merkmale, die eine metaphorische Distanz des Jugendlichen zu seinem Äußerungsinhalt anzeigen; der Äußerungsinhalt ist thematisch nicht eindeutig auf die Frage des/r InterviewerIn bezogen; es treten Satzflussstörungen und Verzögerungen (Sprechpausen) auf; der Jugendliche wechselt stilistisch in einen nicht authentischen (z.B. formalen) Sprachcode.
Aus emotionspsychologischer Perspektive deuten die Analysen u.a. darauf hin, dass die Jugendlichen kognitive Prozesse bei Emotionen als zentral erachten (z.B. ein rationales Abwägen der Gefühle). Demnach stellen für die Jugendlichen ein Großteil der Emotionen kontrollierbare Variablen dar, die nicht aus einem herausbrechen und einen bestimmen, sondern mit denen man sich kognitiv beschäftigen kann, wann man will und Zeit und Lust dazu hat.
In der wissenschaftlichen Diskussion, insbesondere in der empirischen Sprachwissenschaft, stellt die verbale Analyse von Emotion ein bislang eher vernachlässigtes Forschungsinteresse dar. Die Arbeit möchte in diesem Sinne ebenso einen Beitrag zu einem differenzierteren wissenschaftstheoretischen Verständnis von Emotion und deren Realisierung in Sprache leisten. Und zu einer kritischen Diskussion über die Plausibilität formal wissenschaftlicher Beschäftigung mit diesem Forschungsfeld anregen.
Inhaltsverzeichnis:Inhaltsverzeichnis:
VORBEMERKUNG4
EINLEITUNG4
1.EMOTION4
1.1DER VERSUCH EINER BEGRIFFSBESTIMMUNG4
1.2ÜBERBLICK ÜBER DIE EMOTIONSTHEORIEN4
1.2.1Emotion als Wahrnehmung körperlicher Veränderungen: die James-Lange-Theorie4
1.2.2Die Zwei-Faktoren-Theorie nach Schachter & Singer4
1.2.3Der evolutionstheoretische Ansatz nach Robert Plutchik4
1.2.4Der kognitionstheoretische Ansatz nach Richard Lazarus4
1.2.5Emotionen vor jeder Kognition: Robert Zajonc4
1.2.6Das Komponenten-Prozess-Modell nach Klaus Scherer4
1.2.7Der sozial-konstruktivistische Ansatz nach James Averill4
1.3ZUSAMMENFASSUNG4
2.AUSWIRKUNGEN VON EMOTION IN DER SPRACHE4
2.1THEMATISCHE SCHWERPUNKTSETZUNG4
2.2EMOTIONALE AUSDRUCKSWEISEN IN DER SPRACHE4
2.2.1Soziale Regeln emotionalen Ausdrucks4
2.2.2Zusammenhang zwischen Gesprächsinhalt und Sprachstil4
2.2.3Systematik emotionaler Ausdrucksweisen4
2.2.4Position ling...
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Thema der Arbeit ist der Zusammenhang von Emotion und Sprache. Die Arbeit untersucht Interviews mit gewaltbereiten Jugendlichen vornehmlich aus dem sog. Skinhead-Milieu. Die Interviews wurden im Rahmen einer Studie der Universität Jena und des Deutschen Jugendinstituts unter Leitung von Prof. Dr. Wolfgang Frindte (Universität Jena) und PD Dr. Klaus Wahl (Deutsches Jugendinstitut, München) durchgeführt.
Schwerpunkt der Arbeit ist der Zusammenhang von den Emotionen und der Sprache der Jugendlichen. Anhand einer qualitativen Analyse von einzelnen Interviewsequenzen, an denen Emotionen thematisiert werden, spezifiziert die Arbeit insbesondere solche linguistischen Merkmale, die auf ein abweichendes oder ambivalentes Emotionsempfinden der Jugendlichen hinweisen. Unter einem ambivalenten Emotionsempfinden verstehe ich allgemein, dass eine Person ein zwiespältiges, doppeldeutiges emotionales Befinden und Verhalten aufweist. Ein ambivalentes Emotionsempfinden ist zum Beispiel Hassliebe .
In der Arbeit wird dargelegt, dass die Jugendlichen aus der Studie oftmals ein solches ambivalentes Emotionsempfinden zeigen.
Charakteristisch ist ein nicht unmittelbarer und nicht eindeutiger Sprachstil des Jugendlichen. Kennzeichnend sind z.B.: Abschwächungspartikel ( bisschen , irgendwie , halt so etc.); Indefinitpronomina ( man , jemand ); linguistische Merkmale, die eine metaphorische Distanz des Jugendlichen zu seinem Äußerungsinhalt anzeigen; der Äußerungsinhalt ist thematisch nicht eindeutig auf die Frage des/r InterviewerIn bezogen; es treten Satzflussstörungen und Verzögerungen (Sprechpausen) auf; der Jugendliche wechselt stilistisch in einen nicht authentischen (z.B. formalen) Sprachcode.
Aus emotionspsychologischer Perspektive deuten die Analysen u.a. darauf hin, dass die Jugendlichen kognitive Prozesse bei Emotionen als zentral erachten (z.B. ein rationales Abwägen der Gefühle). Demnach stellen für die Jugendlichen ein Großteil der Emotionen kontrollierbare Variablen dar, die nicht aus einem herausbrechen und einen bestimmen, sondern mit denen man sich kognitiv beschäftigen kann, wann man will und Zeit und Lust dazu hat.
In der wissenschaftlichen Diskussion, insbesondere in der empirischen Sprachwissenschaft, stellt die verbale Analyse von Emotion ein bislang eher vernachlässigtes Forschungsinteresse dar. Die Arbeit möchte in diesem Sinne ebenso einen Beitrag zu einem differenzierteren wissenschaftstheoretischen Verständnis von Emotion und deren Realisierung in Sprache leisten. Und zu einer kritischen Diskussion über die Plausibilität formal wissenschaftlicher Beschäftigung mit diesem Forschungsfeld anregen.
Inhaltsverzeichnis:Inhaltsverzeichnis:
VORBEMERKUNG4
EINLEITUNG4
1.EMOTION4
1.1DER VERSUCH EINER BEGRIFFSBESTIMMUNG4
1.2ÜBERBLICK ÜBER DIE EMOTIONSTHEORIEN4
1.2.1Emotion als Wahrnehmung körperlicher Veränderungen: die James-Lange-Theorie4
1.2.2Die Zwei-Faktoren-Theorie nach Schachter & Singer4
1.2.3Der evolutionstheoretische Ansatz nach Robert Plutchik4
1.2.4Der kognitionstheoretische Ansatz nach Richard Lazarus4
1.2.5Emotionen vor jeder Kognition: Robert Zajonc4
1.2.6Das Komponenten-Prozess-Modell nach Klaus Scherer4
1.2.7Der sozial-konstruktivistische Ansatz nach James Averill4
1.3ZUSAMMENFASSUNG4
2.AUSWIRKUNGEN VON EMOTION IN DER SPRACHE4
2.1THEMATISCHE SCHWERPUNKTSETZUNG4
2.2EMOTIONALE AUSDRUCKSWEISEN IN DER SPRACHE4
2.2.1Soziale Regeln emotionalen Ausdrucks4
2.2.2Zusammenhang zwischen Gesprächsinhalt und Sprachstil4
2.2.3Systematik emotionaler Ausdrucksweisen4
2.2.4Position ling...
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