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Produktdetails
  • Verlag: Peter Hammer Verlag
  • Originaltitel: Petals of Blood, dt. Ausg.
  • 1981.
  • Seitenzahl: 463
  • Deutsch
  • Abmessung: 205mm
  • Gewicht: 546g
  • ISBN-13: 9783872941671
  • ISBN-10: 3872941674
  • Artikelnr.: 01760630
Autorenporträt
Ngugi wa Thiong o wurde 1938 als Sohn einer Bauernfamilie in Kamirithu/Limuru in Kenia geboren. 1967 wurde er Dozent für Literatur an der University of Nairobi, wo er bis 1977 lehrte. Wegen seiner kritischen Auseinandersetzung mit dem postkolonialen Kenia und eines regierungskritischen Theaterstücks wurde er 1977 ohne Anklage inhaftiert und erst nach einer Kampagne von Amnesty International ein Jahr später aus dem Gefängnis entlassen. Nachdem sein Leben unter dem Regime von Daniel arap Moi bedroht wurde, ging er 1982 ins Exil nach London. 1989 übersiedelte er in die USA, wo er heute an der University of California in Irvine Englische und Vergleichende Literaturwissenschaften lehrt.
Rezensionen
Ngugi hat einen im besten Sinne politischen Roman geschrieben. Seine Romanfiguren zeugen von einer leidenschaftlichen Humanität, überragender Menschenkenntnis und beeindruckender Einfühlungsgabe. Keiner seiner Protagonisten ist ihm über den Überzeugungen, die er vermittelt, farblos-schablonenhaft oder eindimensional geraten. Ihre Lebenslinien hat er vielmehr zu einem dichten Netz verknüpft, aus dessen Muster ihre Individualitäten plastisch herausleuchten und das selbst ein eigenes Universum umspannt.
Uwe Walter, Basler Zeitung

Perlentaucher-Notiz zur NZZ-Rezension

Angela Schader begrüßt diese Neuauflage von Ngugi wa Thiong'o erstmals 1977 auf deutsch erschienenem Roman „Verbrannte Blüten“. Angesiedelt in den ersten Jahren der Unabhängigkeit Kenyas führt der Autor darin vier Figuren zusammen und entwirft ein breites afrikanisches Panorama von Korruption, Oberklassen-Zynismus, ohnmächtiger Wut. Das scheint Schader einerseits beeindruckend, andererseits nicht immer frei von Redundanz. Zudem konstatiert sie gelegentlich Passagen, in denen der „hohe Ton“ in einen „hohlen“ zu kippen droht, etwa wenn es um marxistische Gesellschaftsvisionen geht. Auch insofern hätte sie sich der Neuauflage ein Nachwort gewünscht, das den Roman historisch und literaturgeschichtlich einordnet.

© Perlentaucher Medien GmbH
"Ngugi wa Thiong'o erzählt sehr detailreich und präzise wie Menschen, die sich unter Einsatz ihres Lebens für den Kampf um die Freiheit Kenias eingesetzt haben, an den neokolonialen Strukturen scheitern. Immer wieder schimmert in seinen Romanen der damaligen Zeit die Hoffnung durch, dass sich die Gesellschaft zu einem gerechteren und sozialen System ändern könnte, wenn nicht einige wenige, aufstrebende Afrikaner sich korrumpieren lassen würden. Für das zu der Zeit regierende diktatorische Regime unter Präsident Arap Moi waren die Analysen in seinen Romanen und gesellschaftskritischen Theaterstücken so bedrohlich, dass Ngugi wa Thiong'o 1977 ohne Gerichtsverfahren inhaftiert wurde. Für heutige Leser liegt der Reiz des Romans noch immer in der messerscharfen Analyse der damaligen Zeit, der kenntnisreichen Darstellung der traditionellen Strukturen Kenias sowie in der facettenreichen und fantasievollen Erzählkunst des Autors. Nicht zuletzt ist der unverbrüchliche Glaube Ngugi wa Thiong'os an die Kraft der Menschen zur Veränderung der Verhältnisse zum Wohle der Mehrheit imponierend. Für diese Glauben hat der Autor selber einen hohen Preis gezahlt." DEUTSCHLANDRADIO KULTUR