Ein eindringliches, bestens informiertes und wichtiges Buch. Christian Marazzi liefert in Verbranntes Geld eine innovative Analyse der Finanzökonomie, die heute die Wirtschaftskreisläufe in ihrer Gesamtheit durchdringt. Die globale Krise des Finanzkapitalismus ist nicht etwa eine unproduktive oder parasitäre Abweichung auf dem Weg zu mehr Wachstum. Im Gegenteil, es offenbart sich darin eben die Form der Akkumulation des Kapitals, die den neuen Prozessen der Produktion und der Wertschöpfung genau entspricht.
Zwischen Realwirtschaft und Finanzwirtschaft ist keine scharfe Trennung mehr zu ziehen, und der Kapitalismus ist längst nicht mehr mit Industriekapitalismus gleichzusetzen, sondern tritt ebenso als Biokapitalismus und Wissenskapitalismus in Erscheinung. Entscheidend ist, so Marazzi, ein neues begriffliches Rüstzeug nicht nur zum Verständnis der Krise zu entwickeln, sondern auch für den politischen Umgang mit der Finanzökonomie als solcher.
Zwischen Realwirtschaft und Finanzwirtschaft ist keine scharfe Trennung mehr zu ziehen, und der Kapitalismus ist längst nicht mehr mit Industriekapitalismus gleichzusetzen, sondern tritt ebenso als Biokapitalismus und Wissenskapitalismus in Erscheinung. Entscheidend ist, so Marazzi, ein neues begriffliches Rüstzeug nicht nur zum Verständnis der Krise zu entwickeln, sondern auch für den politischen Umgang mit der Finanzökonomie als solcher.
Perlentaucher-Notiz zur TAZ-Rezension
Als das "wichtigste Buch über die Krise" in diesem Herbst würdigt Ulrike Heike Müller diesen Essay von Christian Marazzi. Dem italienischen Ökonom gelingt es in ihren Augen, die Ursachen, Wirkungen und Folgen der Finanzkrise und der Krise des Euro prägnant zu erfassen und zu analysieren. Die Ausdehnung der Finanzlogik, die Entwicklung weg von einer Real- zu einer Finanzökonomie und zu neuen Formen der Kapitalakkumulation erläutert der Autor für sie klar und geradlinig. Besonders hebt sie hervor, dass sich Marazzi auch Gedanken über einen Weg aus der Krise und eine Umgestaltung des Finanzsystems macht, ohne besserwisserisch zu erklären, wie ein neues Wirtschaftssystem aussehen könnte. "Verbranntes Geld" bietet für Müller nicht zuletzt eine überzeugende "intellektuelle Basis" für neue Formen des Widerstands gegen den Krisenkapitalismus.
© Perlentaucher Medien GmbH
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»Marazzis Buch ist bemerkenswert. Auf nur 122 Seiten entfacht er ein in sich schlüssiges gedankliches Feuerwerk.« Uli Müller, Süddeutsche Zeitung