Thomas Muggenthaler stieß vor ein paar Jahren in einem Archiv auf Akten, die die Hinrichtung von 22 polnischen Zwangsarbeitern in Niederbayern und der Oberpfalz dokumentieren. Sie wurden 1941 bis 1943 in der Nähe des Arbeitsplatzes, an dem sie als "Ostarbeiter" eingesetzt waren, erhängt, weil sie "verbotenen Umgang" mit deutschen Frauen hatten. Der Autor ging all den Zeugnissen nach, recherchierte darüber hinaus an den entsprechenden Orten. Auch mit den betroffenen Frauen und Kindern konnte er z.T. sprechen. Ein bisher besonders tabuisiertes Kapitel der NS-Zeit erfährt hier seine Aufarbeitung. Das Vorwort zum Buch schrieb der wissenschftliche Leiter der KZ-Gedenkstätte Flossenbürg, Jörg Skriebeleit.
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Perlentaucher-Notiz zur Süddeutsche Zeitung-Rezension
Rezensent Florian Sendtner begrüßt Thomas Muggenthalers Buch "Verbrechen Liebe". Der Autor schildert darin die Verfolgung und Hinrichtung von polnischen Zwangsarbeitern, die sich in Niederbayern und der Oberpfalz während des Nationalsozialismus mit deutschen Frauen eingelassen hatten. Das auf Aktenfunden Muggenthalers im Staatsarchiv Amberg baiserende Buch zeichnet für Sendtner die 70 Jahre lang verdrängten Morde an polnischen Zwangsarbeitern in der bayerischen Provinz minuziös und überzeugend nach. Dabei hebt er die Beteiligung normaler Behörden von der Polizei über den Bürgermeister bis zum Landratsamt an der Verfolgung und Hinrichtung hervor.
© Perlentaucher Medien GmbH
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