Das Buch greift die Überlegungen der französischen Psychoanalyse zur präödipalen Entwicklung auf, insbesondere die Überlegungen von Bergeret zur fundamentalen Gewalt und von Lacan zum 1. Spiegelstadium. Er verwendet sie in zwei Richtungen der Reflexion. Die eine betrifft das Verständnis und die therapeutischen Angebote, die bei der Behandlung von Straftätern mit schweren narzisstischen Störungen erforderlich sind. Auf dieser Ebene greift er auch die mit der institutionellen Psychotherapie verbundenen Konzepte und die Modalitäten zur Schaffung eines Rahmens auf, in dem reparative emotionale Erfahrungen möglich sind. Der andere Reflexionspfad betrifft die Analyse der Bereitschaft in Deutschland für das extremistische autoritäre Regime in den 1930er Jahren. In dieser Analyse werden zum einen die Folgen des autoritären Erziehungsstils, der Anfang des 20. Jahrhunderts in der Kindererziehung in Deutschland bestimmend war, und die narzisstische Destrukturierung nach dem Ersten Weltkriegsowie die Folgen der Wirtschaftskrise in diesem Land aufgegriffen. Die Überlegungen zur Disposition einer Bevölkerung für eine extremistische Ideologie sind im Zusammenhang mit der islamistischen Dynamik besonders aktuell.