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In "Verdi", Franz Werfel entführt den Leser in die faszinierende Welt des Komponisten Giuseppe Verdi, dessen Musik und Leben von politischen und sozialen Umbrüchen geprägt waren. Der literarische Stil Werfels zeichnet sich durch eine leidenschaftliche und detailreiche Prosa aus, die nicht nur Verdis künstlerischen Werdegang beleuchtet, sondern auch die zeitgenössischen gesellschaftlichen Verhältnisse eindrucksvoll widerspiegelt. In einem Wechselspiel von biografischen Elementen und fiktiven Dialogen gelingt es Werfel, ein lebendiges Porträt zu zeichnen, das sich sowohl an Musikalität als auch…mehr

Produktbeschreibung
In "Verdi", Franz Werfel entführt den Leser in die faszinierende Welt des Komponisten Giuseppe Verdi, dessen Musik und Leben von politischen und sozialen Umbrüchen geprägt waren. Der literarische Stil Werfels zeichnet sich durch eine leidenschaftliche und detailreiche Prosa aus, die nicht nur Verdis künstlerischen Werdegang beleuchtet, sondern auch die zeitgenössischen gesellschaftlichen Verhältnisse eindrucksvoll widerspiegelt. In einem Wechselspiel von biografischen Elementen und fiktiven Dialogen gelingt es Werfel, ein lebendiges Porträt zu zeichnen, das sich sowohl an Musikalität als auch an Dramatik erfreut. Franz Werfel, selbst ein bedeutender Vertreter der deutschsprachigen Literatur des 20. Jahrhunderts, war stark von den politischen Umwälzungen und der kulturellen Vielfalt Europas geprägt. Sein vielseitiges uvre zeigt ein tiefes Interesse an den menschlichen Emotionen und deren Darstellungen. Als Jude, der emigrieren musste, und als engagierter Mensch, der sich für Frieden und Gerechtigkeit einsetzt, lässt sich Werfels Perspektive auf Verdis Leben als Spiegel seiner eigenen Herausforderungen und Überzeugungen verstehen. "Verdi" ist eine unverzichtbare Lektüre für Liebhaber klassischer Musik und Literatur gleichermaßen. Werfel bietet nicht nur einen tiefen Einblick in das Leben eines der größten Komponisten, sondern führt den Leser auch auf eine erkenntnisreiche Reise durch die musikalische Entwicklung des 19. Jahrhunderts. Dieses Buch ist ein fesselndes Zeugnis der Kraft der Musik und der Kunst, die trotz widriger Umstände bestehen bleibt.
Rezensionen
"Nach wie vor mitreißend." Gregor Dotzauer, Tagesspiegel, 6.4.24

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 30.08.2009

Freiflug
Elke Heidenreichs neue Musik-Roman-Edition

Wenn die Musik abkadenziert und fertig ist, beginnt der freie Flug der Phantasie. An dieser Schnittstelle entstand der Musiker-Roman. Und zwar vor ungefähr 180 Jahren, im Zeitalter der Industrialisierung. Brauchen wir aber heute, wo an jeder Straßenecke etwas summt und swingt und säuselt und die Musik nie fertig ist, noch neue Musiker-Romane?

Keiner anderen Kunst falle "das Beweisen so schwer als der musikalischen", klagte Robert Schumann (der es aber trotzdem immer wieder versucht hat). Beim Schreiben über Musik gehe "der Verstand an der Krücke Sprache", notierte etwa zur selben Zeit Adolf Bernhard Marx (erster Beethoven-Biograph und "Erfinder" der musikalischen Formenlehre). Vom "Geisterreich des Unendlichen", das uns von Beethoven aufgeschlossen werde, schwärmte E.T.A. Hoffmann, dessen Kapellmeister Johannes Kreisler zur Blaupause wurde für unzählige weitere Musiker-Romane: herrlich Identifikatorisch-Revolutionäres darunter, wie der wüste "Verdi"-Roman von Franz Werfel, aber auch abscheulich süßer, reaktionärer Quark wie "Schwammerl" von Rudolf Hans Bartsch. Gewiss ist ein Musiker-Roman kein Sachbuch, es darf ruhig alles falsch sein, was darin behauptet wird. Aber er ist auch keine Oper, von der Giuseppe Verdi mal sehr schön meinte, sie erfinde sich die Wahrheiten, was auf jeden Fall besser sei, als sie nachzubilden.

In der "Edition Elke Heidenreich" bei C. Bertelsmann kommen am Dienstag die vier ersten Musikbücher heraus. Zwölf Musiktitel sollen es künftig jährlich werden, Altes und Neues, freier Flug und Kadenz, alles durcheinander, die erste Lieferung enthält auch gleich zwei Musiker-Romane: Werfels "Verdi" (440 Seiten, 22,95 Euro), neu aufgelegt mit einem Vorwort von Verdi-Regisseur Hans Neuenfels, der außerdem selbst einen zauberhaft brauchbaren Sammelband beisteuert zur Heidenreich-Edition mit seinen verstreuten Programmbuch-Notizen (250 Seiten, 21,95 Euro). Dazu, neu, "Brendels Fantasie" von Günther Freitag (192 Seiten, 19,50 Euro). Der Roman erzählt von einem todkranken Mann, der sich wünscht, noch einmal zu hören, wie Alfred Brendel Schuberts "Wandererfantasie" spielt.

Als er in der Zeitung liest, dass Brendel aufhören will zu konzertieren, stirbt er. Der Tod kommt mit Licht und Musik, die Krankheit heißt Krebs, der Mann ist Industrieller, seine Ehefrau gefühlskalt, die Kinder sind missraten, die Flucht aus der schnöden Ekelwelt führt natürlich in die Toskana. Und so weiter. Sollte das etwa eine Musiker-Roman-Karikatur sein? Aber dann tun sich mitten zwischen diesen leblos Karussell fahrenden Wort-Krücken plötzlich Inseln auf. Nebenschauplätze: ein Mord, der keiner ist, ein Schriftstück, das beschließt, sich selbst zu vernichten, und der Putzfrau vor die Füße fällt, Gewitter, Spuk, Ironie, Träume. Alles wild romantisch und ernst gemeint.

Eleonore Büning

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