Verdichtete Gase besitzen für lipophile Verbindungen Lösungsmitteleigenschaften, die man zur Extraktion und Fraktionierung von Stoffen nutzen kann. Diese an sich alte Erkenntnis gewinnt aber erst jetzt ein allgemeineres Interesse. Die Gründe hierfür sind vielfaltig. Einmal fasziniert die Tatsache, daß man einfach durch Ver änderung des Drucks und/oder der Temperatur das Lösungsvermögen des Gases stark verändern kann, zum anderen hat man z. B. bei Verwendung von Kohlen dioxid ein umweltfreundliches, kostengünstiges, krisensicheres und nicht brennbares Lösungsmittel in großen Mengen zur Verfügung. Will man sich über den derzeitigen Wissensstand auf diesem Gebiet informieren, so bleibt vielfach nur ein Studium der recht umfangreichen Patentliteratur, der weit zerstreut erschienenen Originalarbeiten, der wenigen, zum Teil veralteten Übersichts artikel oder inhomogener Symposiumsberichte. Da eine in sich geschlossene Dar stellung des derzeitigen Standes der Extraktion und Fraktionierung mit verdichte ten Gasen fehlt, entschlossen wir uns auf Bitte des Springer Verlages, eine solche zu erstellen. Hierbei kam uns die über zehnjährige praktische Erfahrung unseres Arbeitskreises zugute. Der Schwerpunkt wurde auf die Anwendungsmöglichkeiten verdichteter Gase zur Gewinnung und Raffination von Naturstoffen gelegt. Die physikalisch-chemischen Grundlagen wurden dagegen nur insoweit behandelt, als sie zum besseren Verständnis der Hochdruckextraktion beitragen. Auf detaillierte Phasengleichgewichtsbetrachtungen und -berechnungsverfahren wurde verzichtet, da hierzu ausführliche Zusammenstellungen von berufener Seite vorliegen. Wichtig schien uns, in einem gesonderten Kapitel auf weitere nichtextraktive Anwen dungsmöglichkeiten verdichteter Gase, z. B. zur Entwesung, zur Fluidchromato graphie usw. hinzuweisen.
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