Vogelgrippe - Mobilfunkstrahlung - Amalgam - Gentechnik - Trinkwasser - Acrylamid - Feinstaub - Waldsterben - Klimaerwärmung. Mit der unsachlichen Darstellung von Gefahren für Mensch und Umwelt marschieren wir in Richtung einer «Behauptungs-Gesellschaft», stellt Alex Reichmuth fest. In dieser gelten nicht mehr objektive Fakten als wahr, sondern das, was Interessenvertreter als wahr deklarieren. Jeder und jede kann Behauptungen aufstellen und versuchen, diesen mit Hilfe des medialen und politischen Apparates zum Durchbruch zu verhelfen. Es droht eine Art voraufklärerischer Zustand, in dem nicht gemäss objektiver Nützlichkeit gehandelt wird, sondern gemäss Mythen und Verklärungen. Der Autor plädiert deshalb für mehr Sachlichkeit und weniger Ideologie.
Perlentaucher-Notiz zur NZZ-Rezension
Vom Prinzip her kein schlechter Ansatz, befindet der Rezensent mit dem Kürzel "hof" über das im hauseigenen NZZ-Verlag erschienene Buch des Physikers Alex Reichmuth. Den Umweltdiskussionen der letzten Jahre mittels Fallbeispielen von Acrylamid bis Waldsterben auf den Zahn zu fühlen und ihre Instrumentalisierung zu beleuchten und dabei auch noch Sachlichkeit zu beweisen, hält "hof" für beachtlich. Nur gelingt es dem Autor nicht durchgängig, wie der Rezensent feststellen muss. Den Ökologismus wie auch die Medienhypes um Vogelgrippe und Klimaerwärmung sieht der Rezensent in "düsteren Farben" gemalt. Wer derart Medienschelte betreibt, rät "hof" ferner, sollte seine eigene Argumentation vielleicht nicht ausschließlich mit Zeitungs- und Zeitschriftenartikeln untermauern, sondern darf um der eingeforderten Differenziertheit willen gern auch fundiertere Quellen anzapfen.
© Perlentaucher Medien GmbH
© Perlentaucher Medien GmbH