John Taylor Gatto wurde mehrfach zum 'Lehrer des Jahres' New York gekrönt und mit Preisen für seinen außergewöhnlich guten Unterricht ausgezeichnet - doch er selbst zieht ein anderes Fazit.Die deutsche Erstausgabe des US-Titels 'Dumbing Us Down - the Hidden Curriculum od Compulsory Schooling', der sich in den USA hunderttausendfach verkauft und die US-Bildungsdiskussion der letzten Jahre entscheidend geprägt hat.John T. Gatto war 35 Jahre lang mit Leib und Seele Lehrer und zog anlässlich mehrfacher Auszeichnungen als 'Lehrer des Jahres' in New York eine überraschende, geradezu schockierende Bilanz für seinen Beruf und die individuellen und gesellschaftlichen Folgen von allgemeiner Schulpflicht.Das Buch ist schockierend, aber auch befreiend zu lesen. Ein Muss für Lehrer und Eltern.
Verdummt noch mal! Der unsichtbare Lehrplan oder: Was Kinder inder Schule wirklich lernen.John Taylor Gattos "Dumbing Us Down" auf DeutschSchule macht dumm.John Taylor Gattos diagnostisches Resümee nach über drei Jahrzehnten als preisgekrönterLehrer im staatlichen System ist so explosiv wie schockierend. Sein Anliegen ist dieAufklärung darüber, was in der Schule tatsächlich passiert, welche Rolle dem Lehrendendabei zukommt und welch fatale Wirkung die Beschulung von Kindern auf unsereGesellschaft hat. Die Darstellung kollektiver, tabuisierter Erfahrung hat dem Autor dieses USamerikanischenBestsellers von 1992 über 15.000 zustimmende und dankbare Zuschriftenbeschert. Ein Buch, das verbalisiert und erklärt, was so viele betrifft; bestehend ausehrlichen, leidenschaftlichen und beinahe aus dem Stegreif gehaltenen Vorträgen.Schule und Bildung sind unvereinbarDurch die Manipulationen der "berühmten sieben Gatto-Lektionen"* des verstecktenLehrplans - Verwirrung, Kastenzugehörigkeit, Gleichgültigkeit, emotionale und intellektuelleAbhängigkeit, labiles Selbstbewusstsein und allgegenwärtige Kontrolle - werden abhängige,deformierte Charaktere erzeugt, deren lenkbares, vorhersehbares Verhalten nur zulebenslanger Unterordnung befähigt. Die fast vollständige Inanspruchnahme der Lebenszeitder Heranwachsenden durch Massenmedien und Schule nimmt ihnen die Möglichkeit zurpersönlichen Entwicklung und individuellen Entfaltung, also zur Selbsterkenntnis, dieVoraussetzung für wahre Bildung ist. Gatto kommt zu dem Ergebnis, dass er als Lehrer dafürbezahlt wird, Kinder am Lernen zu hindern; dazu lässt die "pathologische Schule" niemandenunbeschadet, der mit ihr zu tun hat - Kinder wie Erwachsene. Als "größten Triumph" desSystems der staatsmonopolistischen Zwangsbeschulung bezeichnet er die Tatsache, dasssich kaum jemand vorstellen kann, die Dinge anders zu regeln; Lesen, Schreiben undRechnen bieten jedoch nur vordergründig die Rechtfertigung für jahrelange Indoktrination.Das ungeschriebene Ziel jeder Institution ist ihr Wachstum - Netzwerke versus echteGemeinschaftenGatto, auch Autor von "The Underground History Of American Education" (2001), beziehthistorische Betrachtungen in seine Überlegungen ein und plädiert - in Besinnung auf diefrühe Zeit der neuenglischen Kolonien in Nordamerika - für dezentrale Selbstverwaltung, dieRaum für individuelle Lösungen lässt. In aktuellen gesellschaftlichen Phänomenen wieNetzwerken und künstlichen Gemeinschaften (Schulen) sieht er die Fragmentierung derPersönlichkeit, die durch spätere Integration ausgeglichen werden müsste, was häufig nichtgeschieht. Langfristig wird die Fähigkeit, echte Gemeinschaften zu bilden (Familien,Gemeinwesen), verlernt; Symptome eines Zerfalls der Gesellschaft gibt es überall."Das Schulsystem ist nicht reformierbar, weil es so erfolgreich ist."Das Versagen des Bildungssystems ist offensichtlich und beschert uns seit Jahrzehntenunendliche Debatten. Die beiden Reformansätze - der mechanistische, der formaleVeränderungen propagiert, und der kriminalistische, der die "Bösen" sucht und zu eliminierenversucht - sind beide verfehlt, weil die Bildungsfrage nur individuell beantwortet werdenkann. Wir brauchen weniger Schule, nicht mehr, lautet Gattos Plädoyer. Und: Echte Bildungerkennt man daran, dass sie so gut wie nichts kostet.Schule ist antidemokratisch, sie ist das herrschaftserhaltende Mittel schlechthinGatto gelingt es, in aller Kürze mit unabweisbarer Klarheit und Transparenz seineBeobachtung zu vermitteln, dass die Methode der Zwangsbeschulung ihr Inhalt ist. Dassdieser Fakt den allermeisten Erwachsenen verborgen bleibt und Eltern unfähig sind, nur zudenken, dass die Schule schlecht sei, in die ihr Kind geht, führt Gatto auf die "guteBeschulung" der Eltern selbst zurück. Das Schulsystem bezeichnet er als riesiges, vonseinem Wesen her parasitäres Jobprogramm, dessen Leidtragende die Familien sind, denenneben ihrer eigenen Zerstörung durch die abgeschnittene Interaktion zwischen Kindern undEltern auch die stetig steigenden Kosten, die es verursacht, aufgebürdet werden.Schullektüre für SchülerInnenFreunde der Bildungsfreiheit und alle aufrechten Demokraten dürfen die Übersetzung diesesBändchens feiern, das mit zwei Vorbemerkungen angereichert wurde. Gattos Text hat dieKraft, Augen zu öffnen; es erweist sich für uns alle als relevant, schließlich sind wir Produktedes beschriebenen "social engeneerings". Ein absolutes Muss für Lehrende, Eltern und"Experten", die sich zum Thema Bildung kompetent einmischen wollen. Als Schullektüre zuempfehlen!