Die Tatsache, dass die Haltung der Entscheidungsträger in kleinen und mittleren Unternehmen im Kanton St. Gallen in Bezug auf unterstützende Massnahmen für deren Angestellte zur Vereinbarkeit von Erziehungspflicht und Berufstätigkeit weitgehend unbekannt ist, gibt Anlass für die vorliegende Arbeit. Die Firmen ihrerseits unterschätzen das Einsparpotenzial von familienfreundlichen Massnahmen und halten sich strikt an die Gesetze, welche in der Schweiz nicht sehr eng sind. Im Kanton St. Gallen sind wenige Firmen gewillt, mehr Massnahmen als unbedingt notwendig für die Erleichterung der Vereinbarkeit von Beruf und Familie zu ergreifen. Hierzu wurden 20 Firmen qualitativ befragt. Befragungen von 100 erziehungspflichtigen Müttern ergeben eine Gewichtung der Kriterien zur Beurteilung von familienfreundlichen Massnahmen in Unternehmungen. Diese Gewichtung wird der Handhabung solcher Massnahmen in den Betrieben gegenübergestellt. Die Ergebnisse der Arbeit machen deutlich, dass die Firmen die Tragweite der Thematik unterschätzen und die Massnahmen zur Vereinbarung von Beruf und Familie eher als Belastung als als Chance sehen.