Über ein Jahr setzte sich Michael Anranter mit der Rolle von Vereinen und Museen für das Erreichen kultureller Gleichberechtigung auseinander und beschäftigte sich intensiv mit der Mailänder Vereinswelt. Mit einer explorativen Vorgehensweise analysiert der Autor das Selbstverständnis der Stadtgemeinde als Kommune von Milanesi, deren Vertreter_innen keine Scheu zeigen Verantwortung in Sachen Integration zu übernehmen. Wenn es nach Mailands politischer Elite geht, ist Mailand schon heute ein postmoderner und international anerkannter Standort für Exzellenz, Kunst, Kultur, und vor allem Diversität. Entgegen den großen Ambitionen, kommen im Gespräch mit transnationalen und autochthonen Vereinsvertreter_innen strategische Hürden zum Vorschein: Gleichstellung erfordert Mediation, ein Commitment gegenüber wenig vertrauenswürdigen Einrichtungen, und vor Allem eine langfristige Kultur- und Integrationsstrategie. Die dargestellten Perspektiven und Sichtweisen der Interviewpartner_innen erzählen von den Herausforderungen Mailands und anderer italienischer Städte. Sie zeigen auf, dass allein strukturelle Änderungen der Schlüssel zur gleichberechtigten Teilhabe in Städten sind.