Seit der Epochenwende von 1989 hat Alexis de Tocquevilles Beobachtung, dass die Vereinskultur einen zentralen Stellenwert in demokratischen Gesellschaften habe, neue Aktualität gewonnen. Nicht nur in den ehemals staatssozialistischen Gesellschaften, sondern in der gesamten Ostseeregion verbindet sich die Betrachtung des Vereinswesens, das seit langem in je eigenen nationalen Traditionen präsent ist, mit der Debatte über die Rolle von zivilgesellschaftlichem Engagement in der Gegenwart. Die Beiträge dieses Buches führen nord-, ost- und mitteleuropäische Entwicklungen seit dem ausgehenden 18. Jahrhundert zusammen und werfen auch einen Blick auf Prägungen seit dem Mittelalter. Zum Vergleich sowie zur Erörterung transnationaler Verflechtungen werden Großbritannien, Deutschland, Polen, Russland und die Habsburger Monarchie einbezogen. Die Aufsätze zeigen das breite Spektrum von Vereinskultur in der Ostseeregion auf und geben neue Impulse für die Diskussion über »Einheit in der Vielfalt« in der europäischen Geschichte.
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