Der Mann im ersten Stock einer psychiatrischen Klinik, der viele Stunden täglich den Baum vor dem Fenster und schließlich das Muster des Teppichbodens anstarrt, hat keine Ziele mehr und keine Pläne: Keine, die über den Aufenthalt an diesem Ort hinausweisen. Die Ärzte sehen einen, der sich selbst eine Gefahr ist, den die Versuchung, sich umzubringen, anfällt wie die Sünde den Heiligen Antonius. Immerhin ist er zum Mörder geworden - aus Gründen, die nicht zu begreifen sind. Ihn zum Sprechen zu bringen will nicht gelingen. Also bitten die Ärzte ihn, sich auf dem Papier zu befestigen, aufzuschreiben, was ihm geschehen ist. Auf dieses Angebot geht er ein: schreibend gelingt ihm eine Chronik der Ereignisse. Aus seinem Resümee bezieht er die Kraft, sich selbst zu richten. Es ist ihm geschehen, was er selbst nicht zu deuten weiß: Dass Menschen das Bewusstsein verlieren können, war ihm bekannt; dass sein eigenes Bewusstsein sich einen anderen, fremden Körper suchen, dass es sich ohne Vorwarnung in ein anderes Leben und wieder zurückbewegen kann, lässt ihn zweifeln und verzweifeln am Gefüge der Welt, an allem, was gefügt und gefestigt zu sein vorgibt. Claus war am Morgen erwacht - und befand sich an einem Ort, den er nie vorher gesehen hatte. Ihm wurde gleichsam ein fremdes Leben aufgenötigt - wobei er sich dessen in jedem Augenblick bewusst war. Eines Tages, plötzlich und übergangslos, schien der Fluch von ihm genommen - sein Platz war wieder der wohlbekannte. Das Geschehen wurde offenbar von niemandem sonst wahrgenommen - so real es ihm vorkam. Von nun an lebte er in ständiger Angst, es könnte wieder passieren, er könnte abermals in die Abwesenheit fallen, wie er das nannte. Er fand keine Ruhe mehr und keinen Schlaf. Als er zufällig im Stadtgewühl der Person begegnete, in deren Leben er unwillentlich eingedrungen war, kam es zu der Katastrophe, die ihn in die Psychiatrie brachte.