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Was geschieht, wenn die Öffentlichkeit als Forum gesellschaftlicher Erfahrung und kulturellen Austauschs zerfällt? Welche Folgen hat die zunehmende Abkoppelung der Privatsphäre von den Belangen des Gemeinwesens? Wo liegen die Ursachen für fortschreitende Auszehrung der "offenen Verhaltensstile" durch die "Tyrannei der Intimität"? Die Formen und Verlaufsweisen des "Verfalls der öffentlichen Lebenswelt" in den Industriegesellschaften bilden das Thema der Studie von Richard Sennett. Gestützt auf eine Vielzahl von Quellen, untersucht er diesen Prozeß seit dem Ancien regime. Und er untersucht ihn…mehr

Produktbeschreibung
Was geschieht, wenn die Öffentlichkeit als Forum gesellschaftlicher Erfahrung und kulturellen Austauschs zerfällt? Welche Folgen hat die zunehmende Abkoppelung der Privatsphäre von den Belangen des Gemeinwesens? Wo liegen die Ursachen für fortschreitende Auszehrung der "offenen Verhaltensstile" durch die "Tyrannei der Intimität"? Die Formen und Verlaufsweisen des "Verfalls der öffentlichen Lebenswelt" in den Industriegesellschaften bilden das Thema der Studie von Richard Sennett. Gestützt auf eine Vielzahl von Quellen, untersucht er diesen Prozeß seit dem Ancien regime. Und er untersucht ihn an mannigfaltigen Gegenständen: an dem Bedeutungswandel der städtischen Märkte und Plätze, an der Mode, der Familie, den Auswirkungen der Industrialisierung und der Warenproduktion, an der politischen Rhetorik, dem "Star-System", dem Theater der Architektur, den "Ressentiments gegen Fremde", der sozialen Karriere des Narzißmus, der "Psychologisierung der Politik und der menschlichen Beziehungen", den Zivilisationssymbolen. Sennetts ebenso materialreiche wie scharfsinnige Darstellung ist die sozialpsychologische und kulturgeschichtliche Ergänzung zu David Riesmans (Die einsame Masse )und Jürgen Habermas' (Strukturwandel der Öffentlichkeit - ein )Werk intensivster Nachdenklichkeit, in dem analytischer Einfallsreichtum und historisches Urteilsvermögen sich zu einer großen Zeit-Diagnose verbunden haben; ein aufstörender Beitrag zur Strukturgeschichte der Moderne.
Autorenporträt
Richard Sennett, geboren 1943, wuchs in Cabrini Green, einem Armenviertel von Chicago, auf. Er versuchte den sozialen Aufstieg aus dieser von ihm später als eng und bedrohlich beschriebenen Welt zunächst über die Musik und lernte in jungen Jahren Cello, komponierte und hatte Erfolge bei öffentlichen Auftritten. Das Studium der Musikwissenschaften und des Violoncello in New York musste er aufgrund einer fehlgeschlagenen Operation an seiner linken Hand aufgeben. Daraufhin studierte er zunächst bei David Riesman in Chicago, dann bei Talcott Parsons in Harvard Soziologie und später Geschichte. Nach der Promotion 1964 forschte und lehrte er unter anderem in Harvard, Yale, Rom und Washington. 1998 erhielt Sennett den Premio Amalfi, 2006 wurde er mit dem Stuttgarter Hegel-Preis ausgezeichnet.
Sennetts Hauptthemen sind die Vereinzelung, Orientierungslosigkeit und Ohnmacht moderner Individuen, die Oberflächlichkeit und Instabilität zwischenmenschlicher Beziehungen sowie die Ausübung von Herrschaft. Vor allem in seinen Frühwerken bleibt er der Stadt seiner Kindheit und den in ihr gemachten Erfahrungen stark verhaftet. Die hohe Aktualität seiner Themen und sein eingängiger, essayistischer Stil ließen seine Bücher zu Bestsellern avancieren.
Richard Sennett lebt in London und New York.
2011 wurde er mit dem Jeanette Schocken Preis, dem Bremerhavener Bürgerpreis für Literatur ausgezeichnet.