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"Ich spürte, was sich da entfaltete, und sah Lucille wie einen Sturm von Leben über diese riesige Bühne gehen." Schon bei der ersten Premiere der jungen Sängerin erkennt jeder im Publikum, dass er die Geburt einer Jahrhundertstimme miterlebt. Ihr Gesang scheint eine übernatürliche Kraft zu verströmen, die den Zuschauer bannt wie ein Zauber. Über Nacht wird Lucille zum Star der Opernbühne, doch sie selbst bleibt von Geheimnissen umgeben. Nur der junge Erzähler weiß, dass sie noch vor kurzem ein unscheinbares Mädchen mit einem schwachen Stimmchen war - und dass ihre Verwandlung mit der Baracke…mehr

Produktbeschreibung
"Ich spürte, was sich da entfaltete, und sah Lucille wie einen Sturm von Leben über diese riesige Bühne gehen." Schon bei der ersten Premiere der jungen Sängerin erkennt jeder im Publikum, dass er die Geburt einer Jahrhundertstimme miterlebt. Ihr Gesang scheint eine übernatürliche Kraft zu verströmen, die den Zuschauer bannt wie ein Zauber. Über Nacht wird Lucille zum Star der Opernbühne, doch sie selbst bleibt von Geheimnissen umgeben. Nur der junge Erzähler weiß, dass sie noch vor kurzem ein unscheinbares Mädchen mit einem schwachen Stimmchen war - und dass ihre Verwandlung mit der Baracke am Rand einer großen Baugrube zu tun haben muss. Doch was verbindet die erfolgsverwöhnte Diva mit den zwielichtigen Bewohnern dieses Schuppens? Weshalb weigert sie sich, auf Gastspielreise zu gehen, und woher stammen die plötzlichen Zeichen von Alter auf ihrem Gesicht? Mit dem Erzähler des Romans wird der Leser hineingezogen in eine magische Welt aus Kunst und Musik, in der sich die Realität immer mehr mit surrealen und phantastischen Erscheinungen füllt. Die elende Baracke scheint Paläste und Wunder zu bergen, aber auch eine Falltür in den Tod (...). Verfall erzählt auf betörende Weise von der Beziehung zwischen Kunst und Vergänglichkeit, von der verzweifelten Suche nach einem Ausweg aus Alltäglichkeit und Mittelmaß - und von einer zeitlosen Freundschaft, die Jugend und Alter übersteigt.
Autorenporträt
Dorothea Renckhoff, geboren 1949 im Ruhrgebiet, arbeitete nach dem Studium als Dramaturgin an verschiedenen deutschen Bühnen. Heute lebt sie als freie Autorin in Köln und hat u.a. Opernlibretti, Hörspiele und Theaterstücke veröffentlicht. "Verfall" ist ihr erster Roman.
Rezensionen

Perlentaucher-Notiz zur FR-Rezension

Ein "modernes Schauermärchen über den Preis der Jugend" hat Rezensentin Katrin Hillgruber mit diesem Roman der ehemaligen Zadek-Dramaturgin Dorothea Renckhoff gelesen. Da verwelken im Handumdrehen wunderschöne Blumen, Vögel und Kleider, eine Opernsängerin altert plötzlich, als sie ihre nächtlichen Besuche in einer rätselhaften Baracke aufgeben muss. Die Alten in einem Seniorenheim sterben ganz plötzlich weg und werden durch Papageien ersetzt. Phantastische Literatur? Ja, aber so stimmig erzählt, dass sie auch Lesern gefallen müsste, die dieses Genre sonst eher meiden, glaubt die Rezensentin.

© Perlentaucher Medien GmbH