Nora hat eine besondere Gabe, denn sie kann bei Berührung Gedanken lesen und auch Gegenständen kann sie ihre Geheimnisse entlocken. Von gefährlichen Unterweltlern hält sie sich aber fern - bis sie in einer Reihe von Entführungsfällen verdächtigt wird und eine ganze Menge Unterweltler kennenlernt.
Manche von ihnen sind so gefährlich, wie sie es sich immer ausgemalt hat, so wie Vampirmeister Henry,…mehrNora hat eine besondere Gabe, denn sie kann bei Berührung Gedanken lesen und auch Gegenständen kann sie ihre Geheimnisse entlocken. Von gefährlichen Unterweltlern hält sie sich aber fern - bis sie in einer Reihe von Entführungsfällen verdächtigt wird und eine ganze Menge Unterweltler kennenlernt. Manche von ihnen sind so gefährlich, wie sie es sich immer ausgemalt hat, so wie Vampirmeister Henry, der große Pläne mit ihr hat. Manche jedoch sind sogar sehr sympathisch, wie der einsame Troll Terrance, den Nora eigentlich sofort ins Herz schließt. Vorurteile gegenüber Unterweltlern legt sie schon schnell ab.
Besonders am Anfang tat mir Nora eher leid, weil sie trotz ihrer magischen Gabe bisher kein besonders entspanntes Leben hatte. Furchtbare Pflegefamilien, aufdringliche Männer, Traumata und die darauffolgende PTBS. Jetzt will sie sich einfach von Ärger fernhalten, was ihr aber nicht wirklich gelingt. Zwar ist Angst ihr ständiger Begleiter, aber Nora hat auch eine ziemlich spitze Zunge, die sich durch ein bisschen Gefahr nicht aufhalten lässt. Sie steht für sich selbst ein und beschützt auch gerne ihre Freunde, von denen sie bisher nicht so viele hat.
In diesem Buch gibt es mehr männliche Charaktere als weibliche, was ich auch vor allem dadurch bemerkt habe, dass alle von Nora besessen sind. Es ist ja schon oft so, dass Protagonisten in Büchern besonders attraktiv und anziehend sind und viele Bewunderer haben, aber bei Nora geht das noch einen Schritt weiter. Ich war schon ein bisschen besänftigt durch die Tatsache, dass Nora selbst das als Fluch bezeichnet und merkt, dass das Ganze eine magische Ursache haben muss, aber auf Dauer hat es mich schon genervt. Dazu sind diese teils verliebten und teils besorgniserregend besessenen Männer ja auch alle so unglaublich attraktiv. Manche von ihnen möchten Nora bedingungslos helfen und für sie da sein, andere wollen sie für sich haben, was es auch kostet. So liest man schon immer wieder ähnliche Szenen, aber die gefährlichen männlichen Wesen bringen natürlich auch, zusätzlich zu den Ermittlungsarbeiten wegen der Entführungen, Spannung ein.
Ich kam in anderen Büchern von Kelly Oram, die unter dem Pseudonym Jackie May zusammen mit ihrem Ehemann Josh Oram schreibt, nicht immer so mit dem Schreibstil zurecht, aber hier hat er mich weniger gestört als sonst. Der Fokus liegt auf dem Fantasy-Abenteuer und all den Männern, die Nora zu Füßen liegen, sodass die Handlung vorangetrieben wird und es weniger Platz für dramatische Gefühlsausbrüche gibt, aber ein paar unangenehme und unrealistisch wirkende Gespräche und Situationen gab es trotzdem.
Fazit
"Underworld Chronicles - Verflucht" hat mir schon so gut gefallen wie erwartet. Durch die Entführungsfälle und die gefährlichen Unterweltler-Männer war Noras Abenteuer schon sehr spannend, aber mich hat auf Dauer genervt, wie verzaubert alle männlichen Wesen von Nora sind.