Der Friedenspreisträger des Deutschen Buchhandels des Jahres 2007, Saul Friedländer, sagte anlässlich der Verleihung des Geschwister-Scholl-Preises 1998 für ein Mahnmal plädierend: „'Könnte man sich nicht vorstellen, dass eines Tages deutsche Kinder, die vor einer solchen Wand oder Platte stehen bleiben, sich fragten: Warum musste dieses Kind im Alter von nur sieben Jahren sterben, warum dieses andere mit drei Jahren? Warum wurden diese Kinder von der Insel Rhodos abtransportiert, warum jene aus Norwegen, aus Warschau, aus fast allen Ländern Europas, aus Berlin, Düsseldorf, Köln oder München, um dann an weit entfernten Orten getötet zu werden? Wäre ein solches Mahnmal ein dauerhaftes ‚Monument der nationalen Schande', oder würde es nicht vielmehr Stimmen, die Namen rufen, zum Klingen bringen?' Genau um diese Namen und Stimmen der Toten geht es ihm", so Lorenz Jäger. „Anders als Raul Hilberg, der große Pionier der Erforschung der Vernichtungspolitik, will Friedländer nicht nur den mörderischen Apparat und seine Abläufe schildern, sondern auch den Ermordeten ihre individuelle Stimme wiedergeben." (Lorenz Jäger, „Stimmgeber - Zeichen setzen: Friedenspreis für Saul Friedländer", in: Frankfurter Allgemeine Zeitung, Nr. 136, 15.06.2007,8.4) Vor allem um die Stimmen der Opfer geht es auch in unserer Edition Schoäh & Judaica; um Verfolgte Kinder und Jugendliche aus Baden-Württemberg, um jüdische Kinder, aber auch um Sinti- und Roma-Kinder geht es Christoph Schwarz in seiner vorliegenden Dokumentation von Namen, Schicksalen und Bildern, wie es sie bislang noch nicht gab, von größter Wichtigkeit für die kommenden Generationen, die nachlesen und verstehen wollen, was in der schwarzen Zeit des 20. Jahrhunderts im deutsch besetzten Europa geschah. Hinter dieser Dokumentation steckt eine immense Arbeit, für die dem Autor sehr herzlich zu danken ist, und zwar insbesondere auch, weil er hier als Vertreter der jungen Generation ein wichtiges Werk vorlegt und im übrigen als Lehrer ständig mit jungen Menschen arbeitet.