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Die historische Forschung der letzten Jahre hat den Blick für die Rolle der Psychiatrie bei der Tötung behinderter und psychisch kranker Menschen während der NS-Zeit geschärft. Damit wurde jedoch nurdie"Spitze eines Eisbergs"sichtbar gemacht. Diese Publikation zeigt, dass sich das System der"Vernichtungspsychiatrie"auf ein weitverzweigtes Netz stützte, welches das gesamte Fürsorgewesen umfasste und in der Pädagogik der NS-Zeit wurzelte. Diese fußte ihrerseits in der Pädagogik des beginnenden 20. Jahrhunderts und wirkte nach 1945 noch jahrzehntelang nach. Dieser interdisziplinär angelegte Band…mehr

Produktbeschreibung
Die historische Forschung der letzten Jahre hat den Blick für die Rolle der Psychiatrie bei der Tötung behinderter und psychisch kranker Menschen während der NS-Zeit geschärft. Damit wurde jedoch nurdie"Spitze eines Eisbergs"sichtbar gemacht. Diese Publikation zeigt, dass sich das System der"Vernichtungspsychiatrie"auf ein weitverzweigtes Netz stützte, welches das gesamte Fürsorgewesen umfasste und in der Pädagogik der NS-Zeit wurzelte. Diese fußte ihrerseits in der Pädagogik des beginnenden 20. Jahrhunderts und wirkte nach 1945 noch jahrzehntelang nach. Dieser interdisziplinär angelegte Band analysiert detailliert den wissenschaftsgeschichtlichen Hintergrund der NS-Pädagogik, wobei ein Schwerpunkt auf der Entwicklungs- und Anwendungsgeschichte psychologischer Testverfahren, namentlich der Intelligenzmessung, liegt. Anschließend steht die"schwarze Pädagogik"des Nationalsozialismus im Mittelpunkt und es werden anhand zahlreicher Fallbeispiele und vielfach bislang unbeachteter Quellen die bedeutendsten Institutionen der Kinder- und Jugendfürsorge im NS-Wien und in angrenzenden Gebieten vorgestellt. Neben den Einrichtungen, die unter der Bezeichnung"Spiegelgrund"zusammenzufassen sind, werden insbesondere die"Kinderübernahmestelle"sowie das Zusammenspiel zwischen den verschiedenen Einrichtungen der Fürsorge dargestellt. Der abschließende Teil deutet Interviews mit Zeitzeug/inn/en aus psychiatrischer und psychoanalytischer Perspektive; die Autor/inn/en folgen dabei dem Konzept, das Erleben von Personen, die während der NS-Zeit"befürsorgt"wurden, als Prozess von Traumatisierung und Traumabewältigung zu verstehen, analog zu der Arbeit mit Überlebenden nationalsozialistischer Konzentrationslager.
Autorenporträt
Fritz, Regina§Regina Fritz ist wissenschaftliche Mitarbeiterin am Ludwig Boltzmann-Institut für Historische Sozialwissenschaft in Wien und Lehrbeauftragte am Institut für Zeitgeschichte der Universität Wien, Forschungsschwerpunkte: Ungarische Geschichte des 20. und 21. Jahrhunderts, Geschichte der nationalsozialistischen Verfolgungspolitik, Oral History.Benetka, Gerhard§Gerhard Benetka Jg. 1962, Studium der Psychologie, Geschichte und Soziologie an der Universität Wien

Berger, Ernst§Ernst Berger, ao. Univ. Prof. (Medizinische Universität Wien), Kinderpsychiater und -neurologe (Rothschild'sches Neurologisches Zentrum Rosenhügel), Psychotherapeut.