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Blendend aussehende Menschen strahlen uns Tag für Tag an: aus Magazinen, von Plakatwänden, vom Fernsehbildschirm. Doch wer von uns ist schon so schön? Wer von uns so glücklich?
Doris Lerches Frauen und Männer sind keine rasanten Lover, keine perfekten Geliebten - es sind Verschämte, Bedürftige, Enttäuschte, die sich als bindungsängstliche Singles oder gelangweilte Ehepartner durch ihr bescheidenes Liebesleben hangeln.
Mal anrührend, mal sarkastisch schildert Lerche, wie ihre Figuren mit Bravour verhindern, was sie sich am sehnlichsten wünschen, oder wie sie von plötzlicher Leidenschaft
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Produktbeschreibung
Blendend aussehende Menschen strahlen uns Tag für Tag an: aus Magazinen, von Plakatwänden, vom Fernsehbildschirm. Doch wer von uns ist schon so schön? Wer von uns so glücklich?

Doris Lerches Frauen und Männer sind keine rasanten Lover, keine perfekten Geliebten - es sind Verschämte, Bedürftige, Enttäuschte, die sich als bindungsängstliche Singles oder gelangweilte Ehepartner durch ihr bescheidenes Liebesleben hangeln.

Mal anrührend, mal sarkastisch schildert Lerche, wie ihre Figuren mit Bravour verhindern, was sie sich am sehnlichsten wünschen, oder wie sie von plötzlicher Leidenschaft überrascht werden, wo sie es am wenigsten erwarten. Geschichten über die Angst vor Nähe und die rastlose Suche nach dem Glück.
Autorenporträt
Doris Lerche, geboren 1945, studierte Psychologie, Kunstpädagogik und Grafikdesign. Sie lebt in Frankfurt am Main und bewegt ich zwischen den künstlerischen Genres: sie schreibt Prosa, Lyrik und Satire, sie tritt auf und sie zeichnet - auch live auf der Bühne. 2015 wurde Doris Lerche mit dem "Renate-Chotjewitz-Häfner-Förderpreis" ausgezeichnet.
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 30.05.2003

Nicht mal bis zur Bettkante
Doris Lerche liest in der Romanfabrik ihre "erotischen Grotesken"

Das ist grotesk: eine Frau, die sich schon vorher die ungeschnittenen Fußnägel und gerippten Unterhosen ihres potentiellen Liebhabers mit Grausen ausmalt; ein Ehemann, der seine Gattin verläßt, weil sie ihm nach einem Seminar über "Positive Thinking" zu viele Freiheiten gönnt; ein Pärchen, das nicht mal bis zur Bettkante kommt, weil sie dauernd weinen muß und er davon Gewissensbisse bekommt; eine Strand-Nymphe, die Ruhe im Sex sucht. So bizarr miteinander verstrickt sind diese Paare wie die verschnörkelten Wandmalereien in den Ruinen antiker Thermen und Paläste. Nach diesen unterirdischen Trümmern und feuchten Grotten wird die Kunst eines Hieronymus Bosch, die Literatur von Dichtern wie Gogol, Kafka und Ionesco als "grotesk" bezeichnet: derbe Narreteien, paradoxe Spiele der Phantasie zwischen Komik und Grauen, die immer wieder ins Formlose umschlagen, weil ihren Schöpfern der Glaube an die heile Welt abhanden gekommen ist.

Doris Lerche ist Fachfrau für solche ernsten Scherze, die sich in ihren Büchern vor allem zwischen Männern und Frauen zutragen. Ihre neuen "erotischen Grotesken", die unter dem Titel "Verführe mich!" im Leipziger Reclam-Verlag erschienen sind, stellte die Autorin und Mitbegründerin der Frankfurter Romanfabrik nun ebendort vor. Von Reimund Popp mit der Gitarre begleitet, trug sie kurze Geschichten vor, die aus dem Humus der Desillusioniertheit wuchern. Komisch, ja skurril muten diese Protagonisten an, die sich auf der rastlosen Suche nach dem zweisamen Glück verausgaben, weil sie zugleich ihre Angst vor Nähe nicht überwinden können. Enttäuschte Eheleute, bindungsunfähige Singles, sarkastische Realisten und verschmelzungssüchtige Romantiker empfehlen sich als verhinderte Lover. Eine Einladung zur Identifikation, die vom Publikum durchaus mit Heiterkeit quittiert wurde.

CLAUDIA SCHÜLKE

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