Ausgehend von der ersten empirischen Arbeit zum Thema 'Sexueller Mißbrauch', die Freud 1896 unter dem Titel 'Zur Ätiologie der Hysterie' veröffentlicht hatte und in der er die Hypothese formulierte, konversionsneurotische Symptome seien auf reale sexuelle Verführung im Kindesalter zurückzuführen (Verführungstheorie), wird die moderne Diskussion hundert Jahre später unter historischen und theoretischen Gesichtspunkten beleuchtet. Einige Aspekte der Therapie mit Erwachsenen, die in der Kindheit sexuell traumatisierenden Erfahrungen ausgesetzt waren, werden zur Diskussion gestellt. Dabei liegen Schwerpunkte auf einer Auseinandersetzung mit den Begriffen Trauma und Grenzüberschreitung. Im zweiten Teil des Buches werden empirische Untersuchungen zu Mißbrauch und Mißhandlung dargestellt. Schließlich wird noch das Thema Mißbrauch in der Therapie aufgegriffen. Dabei wird immer wieder auf die - trotz der vielen vorliegenden Veröffentlichungen - noch offenen Fragen hingewiesen.