Der Althistoriker Christian Meier als Begleiter und Kommentator der Europäischen Geschichte Christian Meier ist einer der bekanntesten Fachvertreter der Alten Geschichte mit populär gewordenen Büchern über Caesar (1982) oder Athen (1993). Aber er ist auch einer der großen deutschen Public Intellectuals. In den 1980er Jahren gehörte er zu den Protagonisten des Historikerstreits und wandte sich dagegen, dass die millionenfachen Morde der Deutschen in eine Reihe mit denen der stalinistischen Sowjetunion gestellt werden. In der Zeit der Wiedervereinigung meldete er sich zu Wort, um auf die Hemmnisse und Fallstricke des Prozesses, der gerade im Gange war, aufmerksam zu machen. Bis heute schreibt er Essays in der »Frankfurter Allgemeinen Zeitung« und anderen Zeitungen und Zeitschriften, wenn ihm eine Sache auf den Nägeln brennt. Die Darmstädter Akademie für Sprache und Dichtung wählte ihn für viele Jahre zu ihrem Präsidenten. In den Texten und Gesprächen mit Michael Knoche erweist sichder 1929 geborene Historiker als eminent politisch denkender Zeitgenosse, selbst wenn er über die Schlacht bei Salamis vor 2500 Jahren spricht.
Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension
Rezensent Uwe Walter liest die Reflexionen des Historikers Christian Meier in der von Michael Knoche zusammengestellten Anthologie mit Interesse. Aus den teils in der FAZ erschienenen Gesprächen über Fachliches, Autobiografisches und Zeitdiagnostik lernt Walter Anregendes. Etwa wenn der Autor den Entwicklungsprozess der Griechen zu Bürgern in einem Gemeinwesen nachzeichnet, oder sich mit Migrationsfragen beschäftigt. Dass Meier ein Mann des bohrenden Zweifels und der melancholischen Skepsis ist, wie Meier feststellt, begreift der Rezensent natürlich als Auszeichnung.
© Perlentaucher Medien GmbH
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»Wer bisher wenig oder nichts von (Christian Meier) gelesen hat, findet in der schmalen Anthologie einen trefflichen Einstieg.« (Uwe Walter, FAZ, 04.10.2024)