In der Bundesrepublik hat die Auseinandersetzung mit dem Nationalsozialismus eine fast 50jährige Geschichte. In dieser Zeit sind Begriff und Vorstellungswelt der "Vergangenheitsbewältigung" geprägt von sehr verschiedenen Möglichkeiten durchgespielt worden, mit der belastenden Vergangenheit umzugehen. In den Ländern Mittel- und Osteuropas haben die Auseinandersetzungen mit dem Staatssozialismus und seinen Hinterlassenschaften vor knapp zehn Jahren begonnen. Es ist offen, ob sie bald versanden oder in eine vergleichbare Tradition einmünden werden. Dabei gelten für die Bewältigung der…mehr
In der Bundesrepublik hat die Auseinandersetzung mit dem Nationalsozialismus eine fast 50jährige Geschichte. In dieser Zeit sind Begriff und Vorstellungswelt der "Vergangenheitsbewältigung" geprägt von sehr verschiedenen Möglichkeiten durchgespielt worden, mit der belastenden Vergangenheit umzugehen. In den Ländern Mittel- und Osteuropas haben die Auseinandersetzungen mit dem Staatssozialismus und seinen Hinterlassenschaften vor knapp zehn Jahren begonnen. Es ist offen, ob sie bald versanden oder in eine vergleichbare Tradition einmünden werden. Dabei gelten für die Bewältigung der DDR-Vergangenheit noch einmal besondere Bedingungen. Während z. B. in Polen, Tschechien und Ungarn die Auseinandersetzung mit der Vergangenheit im Rahmen einer neu entstehenden demokratischen Struktur stattfinden muß, vollzieht sich der Umgang mit dem Staatssozialismus in Deutschland im Rahmen einer bereits fest etablierten politischen Kultur. Hinzu kommt, daß trotz aller Unterschiede der beiden politischen Vergangenheiten die Verschränkung der beiden Vergangenheitsbewältigungen heute ein fester Bestandteil der deutschen Politik und der deutschen Diskussion ist.Hinweis: Dieser Artikel kann nur an eine deutsche Lieferadresse ausgeliefert werden.
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Autorenporträt
Dr. Helmut König ist Professor am Institut für Politische Wissenschaft der RWTH Aachen.
Inhaltsangabe
der Herausgeber.- I. Bewältigung der NS-Vergangenheit.- "Wegweisend für das deutsche Volk" - Der 20. Juli 1944: Öffentliche Erinnerung und Vergangenheitsbewältigung in der Bundesrepublik.- Offene Fragen der Wiedergutmachung. Entschädigungsforderungen von Verfolgten des Nationalsozialismus als politischer Diskurs.- Die Zerstörung von Erinnerung als Herrschaftstechnik. Adornos Analysen zur Blockierung der Aufarbeitung der NS-Vergangenheit.- Die Erinnerung der Generationen.- Zwischen Geschichte und Mythologisierung. Zum Strukturwandel der Vergangenheitsbewältigung.- II. Auseinandersetzung mit der DDR-Vergangenheit.- Die Bedeutung des Nürnberger Juristenprozesses für die justitielle Bearbeitung der DDR-Vergangenheit.- Vergangenheitsbewältigung im Medium der Verfassungspolitik? Die deutsche Verfassungsdiskussion nach 1989 zwischen Vergangenheit und Zukunft.- Der Umgang mit der Stasi und ihren Mitarbeitern.- III. Osteuropa.- Vergangenheitspolitik und Vergangenheitsdiskurs in Tschechien 1989-1998.- Vergangenheitsbewältigung in Ungarn. Dossier und Analyse.- Vergangenheitsbewältigung in Polen. Dossier und Analyse.- Opfer und Täter - Die polnische Abrechnung mit der Geschichte nach 1989.- Lob, Verlegenheit und Irritation - Deutsche Vergangenheitsbewältigung und polnische Schwierigkeiten mit der Geschichte.- IV. Japan und Südafrika.- "Kriegsschuld, Nachkriegsschuld". Vergangenheitsbewältigung in Japan.- Widersprüche der Befreiung: Wahrheit, Gerechtigkeit und Versöhnung in Südafrika.- V. Theorie der Vergangenheitsbewältigung.- Von der Diktatur zur Demokratie oder Was ist Vergangenheitsbewältigung.- Kommunikationslatenz und Vergangenheitsbewältigung.- Mit der Vergangenheit umgehen. Prolegomena zu einer Analytik des Geschichtsbewußtseins.- DieBewältigung von Vergangenheit durch Recht.- Verzeichnis der Autorinnen und Autoren.
der Herausgeber.- I. Bewältigung der NS-Vergangenheit.- "Wegweisend für das deutsche Volk" - Der 20. Juli 1944: Öffentliche Erinnerung und Vergangenheitsbewältigung in der Bundesrepublik.- Offene Fragen der Wiedergutmachung. Entschädigungsforderungen von Verfolgten des Nationalsozialismus als politischer Diskurs.- Die Zerstörung von Erinnerung als Herrschaftstechnik. Adornos Analysen zur Blockierung der Aufarbeitung der NS-Vergangenheit.- Die Erinnerung der Generationen.- Zwischen Geschichte und Mythologisierung. Zum Strukturwandel der Vergangenheitsbewältigung.- II. Auseinandersetzung mit der DDR-Vergangenheit.- Die Bedeutung des Nürnberger Juristenprozesses für die justitielle Bearbeitung der DDR-Vergangenheit.- Vergangenheitsbewältigung im Medium der Verfassungspolitik? Die deutsche Verfassungsdiskussion nach 1989 zwischen Vergangenheit und Zukunft.- Der Umgang mit der Stasi und ihren Mitarbeitern.- III. Osteuropa.- Vergangenheitspolitik und Vergangenheitsdiskurs in Tschechien 1989-1998.- Vergangenheitsbewältigung in Ungarn. Dossier und Analyse.- Vergangenheitsbewältigung in Polen. Dossier und Analyse.- Opfer und Täter - Die polnische Abrechnung mit der Geschichte nach 1989.- Lob, Verlegenheit und Irritation - Deutsche Vergangenheitsbewältigung und polnische Schwierigkeiten mit der Geschichte.- IV. Japan und Südafrika.- "Kriegsschuld, Nachkriegsschuld". Vergangenheitsbewältigung in Japan.- Widersprüche der Befreiung: Wahrheit, Gerechtigkeit und Versöhnung in Südafrika.- V. Theorie der Vergangenheitsbewältigung.- Von der Diktatur zur Demokratie oder Was ist Vergangenheitsbewältigung.- Kommunikationslatenz und Vergangenheitsbewältigung.- Mit der Vergangenheit umgehen. Prolegomena zu einer Analytik des Geschichtsbewußtseins.- DieBewältigung von Vergangenheit durch Recht.- Verzeichnis der Autorinnen und Autoren.
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