Die sogenannte Zweite Sophistik gilt weithin als Renaissancephänomen der Antike, das sich durch den Zugriff auf die griechische Klassik auszeichnet. Die Bedeutung dieses Zugriffs ist umstritten: handelt es sich dabei um rhetorische Tradition oder um einen umfassenderen, bewußten Rückgriff, der in Gesellschaft und Kultur von wieder erstarkendem griechischen Selbstbewußtsein unter römischer Herrschaft zeugt? Im Spannungsbogen dieser Frage steht die Untersuchung der Varia Historia des Claudius Aelianus, der als ein Vertreter dieser Zweiten Sophistik gilt.