Angesichts der sich rastlos abwechselnden Moden im Kunstbetrieb und auf dem Kunstmarkt gelten Kunstwerke immer schneller als veraltet. Kaum entstanden, werden sie nach allen Regeln des Fachs abgehandelt und abgeräumt. Aber warum bestürzt es uns, wenn Kunst abgewickelt wird und sich die Mühe des Künstlers als vergeblich erweist? Vielleicht bewahrt die Kunst unter der Bedingung des schrankenlosen Weltkapitalismus gerade dort ihre schöpferische Tiefe und berührt uns mit Bedeutsamkeit, wo sie ihre Vergeblichkeit zum Thema macht - und so unsere eigene Vergeblichkeit aufzuzeigen wagt.
»Mit seinem klugen und verwegenen Essay »Vergebliche Kunst« bringt der Berliner Kulturwissenschafter die Dinge der Gegenwartskunst auf den Begriff. Seine These: Unter dem Banner des Kapitalismus gibt es weder Dauer noch Unsterblichkeit.« - Ronald Pohl, Der Standard, 18.04.2016 Der Standard 20160418