Fürstbischof Johann Philipp Franz von Schönborn leitete 1719 in Würzburg einen umfassenden Stadtumbau ein. Am Beispiel dieser einen, bedeutenden Neugestaltung - sie bildete den (heute verschwundenen) Kontext der Würzburger Residenz - fragt der Autor nach dem Sinn fürstlichen Bauens in jener Epoche überhaupt. Die Studie führt vor Augen, daß Bauen veritable Politik sein konnte mit dem Ziel, die Ständegesellschaft in eine société absolutiste umzubauen.
In zwei Abschnitten sucht Johannes Süßmann zu erklären, wie eine derart radikale Politik zustandekam. Dafür analysiert er die Krise der Stiftsherrschaft um 1700, auf die das Bauen antwortete. Darüber hinaus legt der Autor den Familienhabitus der Schönborn frei, die als Protagonisten jener Politik gelten dürfen.
In zwei Abschnitten sucht Johannes Süßmann zu erklären, wie eine derart radikale Politik zustandekam. Dafür analysiert er die Krise der Stiftsherrschaft um 1700, auf die das Bauen antwortete. Darüber hinaus legt der Autor den Familienhabitus der Schönborn frei, die als Protagonisten jener Politik gelten dürfen.
»Die von S. vorgelegte Publikation beruht auf Quellen- und breiter Literaturbasis. Mit der neuen wissenschaftlichen Hinterfragung der Schönbornschen Baupolitik gibt sie einen wichtigen Impuls. Sie ist weit angelegt und inhaltlich gefüllt. Sie durchzuarbeiten ist lohnend und bringt Gewinn.« Friedhelm Jürgensmeier, in: Historische Zeitschrift, Bd. 290, 1/2010
»Kunstwissenschaftlich versiert und stilistisch elegant führt der Autor den Leser durch seine Argumentation und kann aufzeigen, dass die fürstbischöfliche Baupolitik aus dem Bedürfnis Johann Philipp Franzens entsprang, eine 'schädliche Deformität' von seinem Fürstbistum abzuwenden. [...] Dies detailliert und quellengesättigt herausgearbeitet zu haben, ist Süßmanns Verdienst. Es gelingt ihm anschaulich und klar über die bislang verengten und revisionistischen Deutungsmuster vom rückständigen, aber dennoch kulturell 'blühenden' geistlichen Staat hinauszugehen und der fürstbischöflichen Baupolitik jenseits pauschaler Werturteile vom 'Himmel auf Erden oder Teufelsbauwurm' eine klare politische Rationalität zu verleihen. Damit ist eine Fallstudie entstanden, welche die sozialstrukturelle Perspektive herrschaftlichen Bauens zum ersten Mal aus fürstlichem Blickwinkel - also von oben herab - konkret konturiert. Sie dürfte für weitere Bemühungen in dieser Hinsicht wegweisend sein.« Lars Reinkind, in: Sehepunkte, 8. Jg., 9/2008
»Kunstwissenschaftlich versiert und stilistisch elegant führt der Autor den Leser durch seine Argumentation und kann aufzeigen, dass die fürstbischöfliche Baupolitik aus dem Bedürfnis Johann Philipp Franzens entsprang, eine 'schädliche Deformität' von seinem Fürstbistum abzuwenden. [...] Dies detailliert und quellengesättigt herausgearbeitet zu haben, ist Süßmanns Verdienst. Es gelingt ihm anschaulich und klar über die bislang verengten und revisionistischen Deutungsmuster vom rückständigen, aber dennoch kulturell 'blühenden' geistlichen Staat hinauszugehen und der fürstbischöflichen Baupolitik jenseits pauschaler Werturteile vom 'Himmel auf Erden oder Teufelsbauwurm' eine klare politische Rationalität zu verleihen. Damit ist eine Fallstudie entstanden, welche die sozialstrukturelle Perspektive herrschaftlichen Bauens zum ersten Mal aus fürstlichem Blickwinkel - also von oben herab - konkret konturiert. Sie dürfte für weitere Bemühungen in dieser Hinsicht wegweisend sein.« Lars Reinkind, in: Sehepunkte, 8. Jg., 9/2008